Turkmenistan:
Mehr Druck auf Evangeliumschristen - Baptisten

von Evangelische Nachrichtenagentur idea


A s c h g a b a d (idea) - In der mittelasiatischen Republik Turkmenistan erhöhen die Behörden den Druck auf Evangeliumschristen-Baptisten, die in dem muslimisch geprägten Land staatlich nicht anerkannt sind.

Ein seit vielen Jahren im Land lebender russischer Baptist wurde jetzt ausgewiesen, während einem einheimischen Baptisten eine Auslandsreise verboten wurde. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Forum 18 (Oslo). Den Angaben zufolge wurde der Russe Aleksander Frolow (Turkmenabad) am 10. Juni ausgewiesen. Seine turkmenische Ehefrau, sein dreijähriger Sohn und seine fünf Monate alte Tochter mussten im Land bleiben. Frolow war bereits 2003 zu einer Geldstrafe verurteilt worden, als die Behörden einen baptistischen Gottesdienst aufgelöst hatten. Bereits damals war ihm die Ausweisung angedroht worden. Im März 2006 wurde er erneut aktenkundig, als er nach einer Auslandsreise christliche Literatur einführen wollte. Alle Bücher und Zeitschriften wurden an der Grenze beschlagnahmt. Später wurde dem Baptisten die Aufenthaltsgenehmigung entzogen. Unterdessen hat seine Gemeinde zum Gebet für Frolow aufgerufen. Die Behörden müssten ihm die Rückkehr zu seiner Familie erlauben, hieß es. In einem anderen Fall wurde dem Baptisten Schageldy Atakow (Aschgabad) kurzfristig verboten, das Land zu verlassen. Atakow saß von 1997 bis 2000 in Haft, angeblich wegen Betrugs. Nach Angaben von Menschenrechtlern war er jedoch wegen seiner christlichen Aktivitäten verurteilt worden. Vor seiner Verhaftung wurde er mehrmals von der Geheimpolizei und einem muslimischen Vertreter bedroht. Atakow wollte jetzt nach Moskau reisen. Den Angaben zufolge holte ihn die Geheimpolizei kurz vor dem Abflug aus dem Flugzeug. Über die Gründe für die Reiseverweigerung sei nichts bekannt. Laut Verfassung herrscht in Turkmenistan Religionsfreiheit. Seit 1997 sind jedoch nur noch die Russisch-Orthodoxe Kirche und der Islam staatlich anerkannt. Von den 4,9 Millionen Einwohnern Turkmenistans sind 92 Prozent Moslems, drei Prozent Christen und fünf Prozent nichtreligiös.


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