Religionsfreiheit unter Ahmadinedschad
weiter eingeschränkt

Evangelische Nachrichtenagentur idea


T e h e r a n / F r a n k f u r t a m M a i n (idea) – Im Iran hat sich die Lage von Nichtmuslimen in den letzten Monaten deutlich verschlechtert. Darauf weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main hin.

Unter dem seit dem 3. August amtierenden Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad würden insbesondere Konvertiten aus dem Islam, missionarisch aktive Christen und religiöse Minderheiten, etwa Angehörige der Baha’i-Religion, diskriminiert und verfolgt. Die IGFM macht den iranischen Geheimdienst auch für zahlreiche ungeklärte Todesfälle verantwortlich. Jetzt sei zu befürchten, dass Ahmadinedschad die islamkritischen Karikaturen in der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" zu einem regelrechten Feldzug gegen Nichtmuslime nutzen könnte. Die Menschenrechtsorganisation erwartet von der EU ein engagierteres Eintreten für die Achtung der Religionsfreiheit weltweit und eine deutlichere Gewichtung der Bekenntnisse iranischer Nichtmuslime in Asyl- und Bleiberechtsverfahren.

Freikirchlicher Pastor und Konvertit erstochen
IGFM-Angaben zufolge wurde am 22. November der freikirchliche Pastor und ehemalige Moslem Ghorban Tori in der Stadt Gonbad-e-Kavus gekidnappt und erstochen. Vorausgegangen sei die Forderung Ahmadinedschads vor 30 Provinzgouverneuren, die blühende evangelikale Hauskirchenbewegung zu beenden. In diesem Zusammenhang habe die Geheimpolizei zehn weitere christliche Konvertiten in Teheran und anderen Städten vorübergehend eingesperrt und gequält. Am 15. Dezember sei der Baha’i Dhabihu`llah Mahrami tot in seiner Zelle im staatlichen Gefängnis in der Stadt Yazd aufgefunden worden. Der 59jährige war wegen angeblicher Abwendung vom Islam 1995 inhaftiert worden.

Drei Jahre Gefängnis wegen angeblicher Täuschung der Streitkräfte
Die IGFM erinnert auch an den Ex-Oberst und Gemeindeleiter einer pfingstkirchlichen Assemblies of God ("Versammlung Gottes"), Hamid Pourmand aus Bandar-i Bushehr im südlichen Iran, den ein Teheraner Militärgericht vor einem Jahr zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilte. Der 48jährige wurde wegen Täuschung der Streitkräfte schuldig gesprochen, weil er angeblich seinen Vorgesetzten den Übertritt vom Islam zum Christentum verschwiegen habe, als er in den Offiziersrang erhoben wurde. Einem Nichtmuslim ist es in der Islamischen Republik Iran laut Gesetz verboten, als Offizier zu dienen. Pourmand, der seit rund 25 Jahren Christ ist, legte in dem Prozess mehrere Originaldokumente vor, in denen seine militärischen Vorgesetzten bestätigen, dass er sie über seinen neuen Glauben informiert hat. Das Gericht wies diese Dokumente jedoch als Fälschungen zurück. Im November hatten ihn die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea zum "Gefangenen des Monats" benannt.


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