F r a n k f u r t a m M a i n (idea) – In der zentralvietnamesischen Provinz Quang Ngai ist erneut das Haus eines Christen niedergebrannt worden. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) wurden in der Provinz innerhalb von drei Jahren 19 ähnliche Brandanschlage verübt.

Die IGFM mit Sitz in Frankfurt am Main gibt der vietnamesischen Regierung an dieser Entwicklung eine Mitschuld, weil sie die Aufklärung der Anschläge nicht energisch vorantreibe. In der Region, die im Vietnamkrieg Rückzuggebiet der kommunistischen Vietkong war, greifen vor allem Veteranen immer wieder Christen an. Das Dorf Son Tinh wurde laut IGFM 2005 von den örtlichen Behörden für "christenfrei" erklärt, nachdem Unbekannte die Häuser mehrerer Christen angesteckt hatten. Wie der IGFM erst jetzt bekannt wurde, wurde am 10. Juni das Haus des Mennoniten Dinh Van Xeo im Dorf Son Bao von Unbekannten niedergebrannt. Im Jahr 2003 war bereits sein Haus in der Nachbargemeinde Son Tinh zerstört worden, nachdem er begonnen hatte, in dem Dorf zu missionieren. An seinem neuen Wohnort gründete er eine Hausgemeinde. Im Juni stellte er einen Antrag auf Zulassung von religiösen Aktivitäten. Doch er wurde mehrmals zum Volkskomitee zitiert und gemaßregelt. Für seine Weigerung, seinem Glauben abzuschwören, wurde er geschlagen und 2003 einen Monat lang inhaftiert. Dinh Van Xeo gehört der Volksgruppe der Kdong an. Er und seine achtköpfige Familie sind nun mittellos. Vietnam ist eines der letzten kommunistisch regierten Länder. Von den 82,2 Millionen Einwohnern sind 54 Prozent Buddhisten, 22 Prozent Nichtreligiöse und acht Prozent Christen – etwa sechs Millionen Katholiken und 1,3 Millionen Protestanten. Die über 10.000 Mennoniten in Vietnam werden verfolgt, weil sie sich nicht dem staatlich registrierten Bund der Evangelischen Kirchen anschließen wollen. Die nach Menno Simons (1496-1561) benannte evangelische Freikirche praktiziert Gewaltfreiheit und Feindesliebe.

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