Englischer Atheist: Afrika braucht Gott
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 11. Januar 2009


Afrika: Evangelisation ist wichtiger als Entwicklungshilfe. Foto: Qantara

L o n d o n (idea) – Ein britischer Atheist ist überzeugt, dass Afrika Gott braucht. Nicht Entwicklungshilfe, sondern nur Mission könne das größte Problem des Kontinents überwinden – die passive Lebenseinstellung der Afrikaner.

Das schreibt der in Johannesburg geborene und in Malawi aufgewachsene Rundfunkjournalist Matthew Parris in der Londoner Zeitung Times. Als bekennender Atheist sei er dennoch von dem "enormen Beitrag" der christlichen Evangelisation für Afrika überzeugt. Bildung und Ausbildung

allein reichten nicht aus. Parris: "In Afrika verändert das Christentum Menschenherzen. Es bringt geistliche Umgestaltung. Die Wiedergeburt ist real. Die Veränderung ist gut." Er selbst habe sich lange um diese Erkenntnis gedrückt. Er habe zwar Anerkennung für die praktische Arbeit der Missionskirchen in Afrika empfunden, es aber gleichzeitig bedauert, dass die Heilsbotschaft dazu gehöre. Es sei unübersehbar, dass schwarze und weiße Christen in Afrika Kranke heilen und Menschen Lesen und Schreiben beibringen. Nur der verbohrteste Säkularist könnte behaupten, dass die Welt ohne Missionsschulen und -krankenhäuser besser wäre. Er selbst habe früher zwar eingeräumt, dass der Glaube die Missionare zur Hilfe motiviere, aber was letztlich zähle, sei die Hilfe und nicht der Glaube. Aber das decke sich nicht mit den Tatsachen. Der Glaube trage nicht nur den Missionar, sondern er übertrage sich auch auf seine "Herde".

Christen: Ehrlich, fleißig, optimistisch
Nicht immer sei dies nach außen klar erkennbar. Bei seiner jüngsten Reise nach Malawi habe er zunächst keine Missionare kennengelernt: "In den Hallen teurer Hotels trifft man keine Missionare, die Papiere mit Entwicklungsstrategien diskutieren, wie man es von den Vertretern großer Hilfsorganisationen kennt." Stattdessen habe er auf dem Land afrikanische Mitarbeiter der "Pumpenhilfe" getroffen, einer säkularen Organisation, die für sauberes Trinkwasser in Dörfern sorgt. Einige seien Christen gewesen. Ihr Glaube habe sich auch in ihrer Ehrlichkeit, ihrem Fleiß und ihrem Optimismus gezeigt.

Glaube durchkreuzt Geisterangst
Das unterscheide sie von der üblichen afrikanischen Lebenseinstellung. Diese sei von den Natur- und Stammesreligionen geprägt. Wie Parris schreibt, teile er nicht die Überzeugung, dass diese Kultur friedlicher und besser sei als die westliche. Sie sei vielmehr von Angst vor Geistern, Hierarchie und Unterordnung geprägt und führe zu einer weit verbreiteten Passivität und Schicksalsergebenheit. Diese Kultur werde von dem nachreformatorischen christlichen Glauben durchkreuzt. Er baue auch eine direkte persönliche Verbindung zwischen dem Individuum und Gott. Sie biete gerade jenen Halt, die sich von dem Stammesdenken lösen wollten. Deshalb sei der christliche Glaube so wichtig für die Entwicklung Afrikas. Wer darauf verzichten wolle, würde den Kontinent "einer bösartigen Verschmelzung von Nike, dem Medizinmann, dem Handy und der Machete ausliefern", so Parris.

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