Evangelikale Bewegung und
Ökumene bauen Barrieren ab

Evangelische Nachrichtenagentur idea, 22. November 2007


L i m u r u (idea) – Zum Abbau von Barrieren und Vorurteilen zwischen unterschiedlichen Strömungen der Christenheit sollte eine internationale Konferenz dienen, die Anfang November in Limuru (Kenia) stattfand.

Zu dem Globalen Christlichen Forum kamen rund 240 Repräsentanten aus Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), aus der evangelikalen Bewegung, einschließlich Pfingstkirchen und Charismatikern, sowie der römisch-katholischen Kirche zusammen. "Rom" arbeitet nur begrenzt im ÖRK mit, und die meisten Evangelikalen stehen der Ökumene bisher aus theologischen Gründen distanziert gegenüber. Nach viertägigen Beratungen verabschiedeten die Konferenzteilnehmer eine Erklärung, in der sie das Globale Forum als "offenen Raum" zur Begegnung würdigen und die Notwendigkeit größeren Verständnisses und der Kooperation hervorheben. Dabei müsse die Verschiedenheit der unterschiedlichen Strömungen respektiert werden. Der Internationale Direktor der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Geoff Tunnicliffe (Markham/Kanada), sagte, wenn er die christliche Landschaft betrachte, falle ihm auf, dass einige Brückenbauten nötig wären. Das Globale Forum biete die Möglichkeit, Differenzen zu überwinden. Der Generalsekretär des ÖRK, Samuel Kobia (Genf), erinnerte daran, dass die Evangelikalen in der Vergangenheit Bedenken gegen ein "Sozial-Evangelium" innerhalb des ÖRK vorgebracht hätten, das auf gesellschaftliche Veränderungen ziele. In jüngster Zeit engagierten sie sich jedoch zunehmend auch auf gesellschaftspolitischem Gebiet, etwa im Blick auf den Klimawandel. Kobia forderte die Evangelikalen auf, ihre Haltung zu diesem Engagement zu klären.

"Allergie2 gegen Ökumene
Die Hauptreferate während der Tagung wurden von pfingstkirchlichen Theologen gehalten. Prof. Cheryl Bridges-Johns (Cleveland/US-Bundesstaat Tennessee) sagte, man brauche eine neue Form des Ökumenismus, um die aktuellen Aufgaben der weltweiten Christenheit anzugehen. Der Vorsitzende der Vereinigten Pfingst- und Evangeliumsgemeinden in den Niederlanden, Peter Sleebos (Bant), warnte jedoch vor dem Gebrauch des Begriffs "Ökumene". Fast alle Evangelikale reagierten "allergisch" darauf, sagte er der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI. Deshalb solle man besser von einem Forum sprechen, das Wege zur Einheit erkunde. Die Pfingstbewegung ist der am schnellsten wachsende Teil der Christenheit und umfasst zusammen mit der verwandten charismatischen Bewegung 589 Millionen Anhänger. Die WEA repräsentiert etwa 420 Millionen Evangelikale in 128 Staaten. Dem ÖRK gehören 347 evangelische, orthodoxe und anglikanische Kirchen mit rund 560 Millionen Mitgliedern in mehr als 110 Ländern an.

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