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(Foto: NL Missionswerk) Anton Schulte:
Bedrohung durch den Islam entgegentreten
Oncken Agentur für Kommunikation, 31.08.2006


B e r l i n / A l t e n k i r c h e n - Europa steht in der Gefahr, vom Islam "gefressen" zu werden. Nicht die Einschränkung der Religionsfreiheit, sondern nur das Evangelium von Jesus Christus und eine damit verbundene "stärkere evangeliumsbezogene Grundströmung in der Bevölkerung" könne den Islam aufhalten. Davon ist einer der bekanntesten deutschen Evangelisten, Anton Schulte (Altenkirchen), überzeugt. Er unterscheide dabei zwischen Person und Sache: "So sehr ich jeden einzelnen Muslim liebe - ich empfinde den Islam als Bedrohung", sagte der 81-jährige in einem Interview dem Ratgebermagazin "Neues Leben"(Berlin/Altenkirchen).

Schulte hatte das Magazin vor genau 50 Jahren im September 1956 als "evangelistische illustrierte Zeitschrift" ins Leben gerufen. Positiv gesehen könne der Islam wie ein "Schleifstein der Christen im Blick auf ein glaubwürdiges Leben in der Gesellschaft" wirken. Nur die innere Kraft des Evangeliums könne das Leben einzelner und einer Gesellschaft nachhaltig zum Guten verändern.

In dem Interview zog er eine persönliche Bilanz des christlichen Glaubens in Deutschland in fünf Jahrzehnten. Leider hätten "die Frommen im Land" in den letzten 50 Jahren "oft die Zeit mit Grabenkämpfen verplempert, statt sich um die Verkündigung des Evangeliums zu kümmern". Das letzte Jahrhundert sei "sehr stark konfessionell bestimmt" gewesen: "Jeder kümmerte sich um seinen eigenen Kirchturm, man fand sehr schwer zusammen," so Schulte. Erst gemeinsame Großveranstaltung wie "ProChrist" hätten schließlich gezeigt, dass "Christen auch miteinander an einem Strang ziehen können". "ProChrist" bezeichnete er als "Lichtblick". Insgesamt habe jedoch "das Festhalten an sekundären Formen und das Verlassen der eigentlichen christlichen Prinzipien" zum Niedergang der christlichen Kirchen in Deutschland geführt.

Wer aber an den Formen nichts ändern wolle, verliere auch den Inhalt. Die Kraft des Evangeliums gehe verloren, wenn man sich "per se gegen neue Formen von Gottesdiensten oder Gemeindeformen sperrt oder keine moderne Bibelübersetzung will".

Inzwischen sieht Schulte jedoch Anzeichen für einen geistlichen Aufbruch in Deutschland: "Ich sehe Rinnsaale, die zum Bach werden." So gebe es an den Hochschulen evangelikale Professoren. Auch immer mehr Bischöfe bezeugten offen ihren Glauben. Und viele junge Menschen hätten, anders als ihre Eltern, "keine falschen Hemmungen mehr", das Evangelium zu verkündigen.

"Ich glaube es auch heute noch, dass Deutschland eine Erweckung bekommt", sagte Schulte. Nötig sei es allerdings, offensiver für das Evangelium zu werben, um die Unwissenheit über den christlichen Glauben zu überwinden. Dazu gehöre ein glaubwürdiger, überzeugender Lebensstil der Christen in ethischen Fragen.

Schulte hält das Schweigen der Christen zum Massenmord an ungeborenen Kindern für ebenso problematisch wie den Verzicht auf differenzierte Stellungnahmen zu Fragen der Sexualität, Partnerschaft und Familie von den Kanzeln und in der Seelsorge. Zugleich warnte er vor der Gefahr, dabei in eine neue Gesetzlichkeit zu verfallen.

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