British Airways lenkt ein:
Kreuzverbot gestrichen
von Evangelische Nachrichtenagentur idea, 21.01.2007
L o n d o n (idea) Nach vier Monaten hat die Fluggesellschaft British Airways (BA) im Arbeitsstreit um einen Kreuzanhänger eingelenkt. Ab sofort ist es Angestellten erlaubt, religiöse Symbole als Anstecker an die Uniform zu heften. Auch will die Airline Flexibilität zeigen und Christen ebenso erlauben, Kreuzanhänger zu tragen, wie bisher schon Musliminnen Kopftücher und Sikhs Turbane tragen durften, berichtet die Rundfunkanstalt BBC.
Damit hat sich die 55-jährige koptisch-orthodoxe Angestellte Nadia Eweida (London) durchgesetzt, die sich durch das Kreuzverbot diskriminiert fühlte. British Airways hatte sie im September in unbezahlten Urlaub geschickt, weil sie sich weigerte, ihren etwa zwei Zentimeter großen Kreuzanhänger abzulegen, wenn sie in Uniform Passagiere abfertigt. Der Streit um die Kleiderordnung beschäftigte die Öffentlichkeit in- und außerhalb Großbritanniens. Bei einer Abstimmung im Unterhaus hatten rund 100 Abgeordnete Kritik an der Personalpolitik von BA geübt. Premierminister Tony Blair riet dem BA-Vorstandsvorsitzenden Martin Broughton zum Nachgeben. Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams (London), deutete an, dass seine Kirche ihre bei BA investierten 15 Millionen Euro abziehen könnten, wenn das Unternehmen nicht einlenke. In Deutschland sah der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), die Grenze zur Groteske überschritten. Der Glaube sei nicht nur Privatsache; er wolle auch öffentlich bekannt sein. Die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern drohte BA mit Boykott wegen der "offenkundigen und sichtlich gewollten Diskriminierung von Christen". Die Fluglinie hat rund 34.000 uniformierte Angestellte.
Stewardess protestiert gegen Bibelverbot
Ungelöst ist weiter ein religiös begründeter Arbeitskonflikt mit der einer anderen britischen Fluglinie. British Midlands International (BMI) hat einer Flugbegleiterin verboten, auf Flügen nach Saudi-Arabien ihre Bibel mitzuführen. Die Stewardess protestierte gegen das Verbot, das einer Diskriminierung gleich komme. Ein BMI-Sprecher verteidigte die Entscheidung. Die Fluglinie erfülle nur die saudi-arabischen Gesetze. Die Behörden des streng islamischen Landes beschlagnahmten Bibeln und gäben diese bei der Ausreise nicht wieder zurück. Ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation "Christliche Solidarität Weltweit" zeigte sich verwundert, dass eine europäische Fluglinie Gesetze eines arabischen Staats durchsetze, die gegen die Religionsfreiheit gerichtet seien.
Angestellte durfte Kreuz nicht tragen - Boykottaufruf gegen "British Airways"
von Christliches Medienmagazin pro, 16.10.2006
"British Airways" erlaubt den Mitarbeitern keine Kreuze (Foto: British Airways) |
Johannes Singhammer (CSU) fordert den Boykott der Fluglinie |
L o n d o n / B e r l i n (PRO) - Die britische Fluggesellschaft "British Airways" (BA) hat eine Mitarbeiterin aufgefordert, ihre Kette mit einem Kreuzanhänger im Dienst abzunehmen. Die bekennende Christin weigerte sich - und musste ihren Dienst quittieren. Der Bundestagabgeordnete Johannes Singhammer fordert jetzt den Verzicht auf Flüge mit BA für Abgeordnete und Mitarbeiter des Deutschen Bundestages.
Nadia Eweida, 55 Jahre alt, arbeitete seit sieben Jahren für die BA, beim Check-In auf dem Flughafen London Heathrow. Die Fluglinie forderte sie vor kurzem auf, ihre Kette, an der ein kleines Kreuz hing, abzunehmen. Dies verlangten die Richtlinien zum Tragen der Uniform des Unternehmens, lautete die Begründung.
In einem Brief erklärte "British Airways" der Mitarbeiterin: "Sie wurden gebeten, das Kreuz zu verdecken oder abzunehmen. Sie haben dies abgelehnt. Die Uniform-Standards von British Airways besagen, dass derartiger Schmuck an der Uniform nicht zulässig ist."
"Mir fehlen die Worte"
Eine Sprecherin der BA erklärte, Eweida sei nicht gekündigt worden, sondern sie habe von selbst entschieden, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Nun will Eweida gerichtlich gegen die Fluglinie vorgehen. Gegenüber dem Nachrichtensender "Sky News" sagte sie: "Das ist für mich schrecklich. Mir fehlen die Worte. Ich bin wirklich sehr aufgewühlt deswegen."
Eweidas Anwalt, Mark Stephens, ist zuversichtlich: "Dies ist ganz offensichtlich eine religiöse Diskriminierung, die von der Regierung vor einigen Jahren anerkannt wurde. Die Justiz muss in dieser Sache blind sein - sie sieht weder die Hautfarbe noch die Religion einer Person an. Wenn jemand ein Symbol tragen will - sei es ein kleines Kreuz, ein Davidstern oder ein Halbmond -, dann ist das durch das Gesetz geschützt."
In einer Stellungnahme antwortete British Airways: "British Airways sieht nicht ein, dass uniformierte Angestellte Schmuck tragen wollen, das betrifft auch religiöse Symbole. Unsere Uniform-Regeln besagen, dass diese Dinge nur unter der Uniform getragen werden dürfen. Diese Regeln gelten für jede Art von Schmuck, religiöse Symbole oder Ketten, und beziehen sich nicht ausschließlich auf das Kreuz. Andere Dinge wie Turbane, Schleier oder Armreifen können getragen werden, wenn die Mitarbeiter sie nicht unter der Uniform tragen können."
Ironischerweise kam der Streit wenige Tage nach einer Schulung auf, die Eweida absolvierte, berichtet "Sky News". Darin ging es darum, Mitarbeiter des Flughafens in der Aufmerksamkeit gegenüber fremden Kulturen zu schulen.
Boykottaufruf gegen British Airways
Die innenpolitische Sprecherin der konservativen Oppositionspartei in Großbritannien, Ann Widdecombe, bezeichnete die BA-Regelung als "verrückt". Sie rief Christen zum Boykott der Fluglinie auf: "Christen sollten nicht dasitzen und nichts dagegen tun. Jeder Christ, der normalerweise die BA benutzt, sollte sich eine Alternative suchen."
Auch der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer (CSU) protestiert schriftlich gegen die BA-Maßnahme. In einem Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert schreibt er: "Den Medien ist zu entnehmen, dass die Fluggesellschaft British Airways den Angestellten des Unternehmens das Tragen christlicher Symbole verbietet, während zum Beispiel das Tragen von Kopftüchern für muslimische Frauen zugelassen wird."
Weiter schrieb Singhammer: "Ich halte dieses Vorgehen als Christ für absolut nicht hinnehmbar und schlichtweg diskriminierend gegenüber den christlichen Grundüberzeugungen. Daher sollte von Seiten des Deutschen Bundestages ein deutliches Zeichen der Ablehnung eines solchen Vorgehens gesetzt werden und unter offiziellem und öffentlichem Protest bei der British Airways bis auf weiteres keine Flüge mehr für Abgeordnete des Deutschen Bundestages und der Verwaltung gebucht werden."
VON: PRO | 16.10.06