F r a n k f u r t (PRO) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Meldungen dementiert, nach denen die Athleten bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking keine Bibeln oder andere religiöse Symbole mit sich führen dürfen. Der DOSB erklärte gegenüber Medienmagazin-pro.de auf Nachfrage, dass die Nachricht offenbar auf ein Missverständnis bei einer Pressekonferenz zurückzuführen sei.Deutscher Olympischer Sportbund:
Bibeln in Peking erlaubt
von JS Christliches Medienmagazin pro, 09. November 2007
Am 2. November hatte die "Catholic News Agency" (CNA) unter Berufung auf die italienische Tageszeitung "La Gazzetta dello Sport" berichtet, dass die Veranstalter der Olympischen Spiele 2008 in Peking eine Liste mit Gegenständen veröffentlicht hätten, welche die Sportler nicht mitbringen dürften. Dazu gehörten unter anderem Bibeln, so der Bericht.
"Eine solche Meldung liegt dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht vor", teilte der stellvertretende Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Schirp, gegenüber Medienmagazin-pro.de mit. "Der Umgang mit religiösem Schrifttum bei Olympischen Spielen ist klar geregelt", so Schirp. "Laut IOC darf jeder Teilnehmer der Spiele seine Bibel, seinen Koran oder ähnliche Schriften für seinen persönlichen Gebrauch mit sich führen, dies sei bei allen olympischen Spielen so. Unabhängig davon bestimmt Regel 51 der Olympischen Charta, dass in Olympischen Stätten keinerlei politische, religiöse oder ethnische Werbung erlaubt ist."
Der IOC vermutet, dass es bei einer Pressekonferenz im Oktober in Peking zu einem Missverständnis zwischen einem Sprecher des Olympischen Komitees von Peking und einem italienischen Journalisten gekommen war. So sei die Falschmeldung in die italienische Presse gekommen.
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Jetzt ist es soweit... Ich frage mich, ob diese Entscheidung Konsequenzen haben wird.
Ein kompletter Boykott dieser "Spiele" ist m.E. das einzig Sinvolle und Richtige.Olympische Spiele in Peking:
Bibeln müssen draußen bleiben
von JS Christliches Medienmagazin pro, 05. November 2007
P e k i n g (PRO) - Die Organisatoren der Olympischen Spiele, die 2008 in Peking stattfinden, haben eine Liste mit Dingen veröffentlicht, die "aus Sicherheitsgründen" nicht in das Olympische Dorf mitgenommen werden dürfen, in dem die Athleten übernachten. Dazu zählen auch Bibeln.
Erst im Oktober versprach die staatliche Behörde für Religiöse Angelegenheiten (SARA) in Peking, gegenüber Religion immer toleranter zu werden, besonders angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele. Der Direktor der Behörde, Ye Xiaowen, erklärte auf dem 17. Parteitag der Kommunistischen Partei vor Reportern: "Ich kann ihnen hiermit versichern, dass die religiösen Angebote, die wir haben werden, nicht weniger sein werden als bei irgendwelchen anderen Olympischen Spielen." Die Kommunistische Partei Chinas habe mittlerweile erkannt, dass Religion einen positiven Einfluss "auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung" des Landes habe, sagte Ye laut einem Reuters-Bericht. Daher werde der Staat sie zunehmend unterstützen.
In China ist die christliche Religion auf die offiziell registrierten Kirchen beschränkt. Die Regierung geht davon aus, dass es rund 100 Millionen Christen im Land gibt, die unter anderem zu Untergrundkirchen gehören. Es gibt rund 10 Millionen Katholiken. Katholische und protestantische Untergrundkirchen leiden an staatlicher Verfolgung, und viele ihrer Anhänger wurden verhaftet. Bibeln dürfen nur die beiden offiziell anerkannten christlichen Gemeinschaften, die katholische "Patriotische Vereinigung" und die protestantische "Drei-Selbst-Bewegung", drucken und verkaufen. Ye bestätigte in seiner Rede: "Bibeln dürfen nicht in normalen Buchläden verkauft werden." Als Grund dafür gab er an, dass der Staat verhindern wolle, dass "illegale Vertreiber" die Preise in die Höhe trieben. Erst vor kurzem wurde ein Pastor einer Hauskirche wegen des Drucks von Bibeln zu drei Jahren Haft verurteilt.
Bibeln sind "Sicherheitsrisiko"
Nach einem Bericht der italienischen Tageszeitung "La Gazzetta dello Sport" haben die Veranstalter der Olympischen Spiele bestimmte Gegenstände "aus Sicherheitsgründen" verboten. Athleten ist nicht nur das Mitbringen einer Bibel untersagt, sondern auch das Tragen von anderen religiösen Symbolen. Andere gefährliche Gegenstände sind Video-Kameras und Tassen. Nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung "La Razon" sei diese Regel ein weiteres Anzeichen für "Zensur und Intoleranz" gegenüber religiösen Symbolen, unter denen Christen in China zu leiden haben. Derzeit befänden sich fünf Bischöfe und fünfzehn Priester in China im Gefängnis, weil sie gegen die offiziell anerkannten christlichen Gemeinschaften gehandelt haben sollen.
Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen "Patriotischen Vereinigung", Liu Bainian, teilte im März mit, aus Anlass der Olympischen Spiele würden in den Hotels Pekings Bibeln für ausländische Besucher ausgelegt werden. Wie die amtliche Tageszeitung "China Daily" berichtete, sagte Liu: "Die Mehrheit der ausländischen Besucher, die während der Spiele 2008 erwartet werden, sind religiös, und wir sollten ihren Bedürfnissen nachkommen." Zur Olympiade im August 2008 werden rund 500.000 ausländische Besucher erwartet. In westlichen Ländern, vor allem in Europa, sei es "selbstverständlich", dass eine Bibel in jedem Hotelzimmer liege, so Liu.
Erst im August hatten Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nach einem Besuch in China den Eindruck gewonnen, dass die chinesische Regierung mittlerweile weniger restriktiv gegen die christliche Religion vorgehe. Der Bayerische Landesbischof Johannes Friedrich und die Präsidentin der Landessynode, Heidi Schülke, sagten nach einem Treffen mit Vertretern der chinesischen Religionsbehörde, dass sich nach ihrem Eindruck die Möglichkeiten der Religionsausübung für die registrierten protestantischen Kirchen in den letzten Jahren spürbar erweitert hätten, auch wenn man noch nicht von Religionsfreiheit sprechen könne, wie sie in westlichen Ländern üblich ist. Es freue ihn, so Friedrich weiter, dass in China Bibeln für jedermann zugänglich seien. Der Vizepräsident von SARA, Wang Zuo An, erklärte damals, dass sich die Einstellung der chinesischen Regierung zur Religion in den letzten Jahren verändert habe. Ziel sei es nun, eine "harmonische Gesellschaft" aufzubauen, dazu sei Religion von Nutzen. Wang führte aus, dass in der chinesischen Verfassung das Recht auf Glaubensfreiheit festgeschrieben sei. Er räumte jedoch ein, dass es bei der Umsetzung dieses verfassungsmäßigen Rechts immer noch zu Problemen komme. Die staatliche Religionsbehörde SARA sei jedoch bemüht, die Rechte der Gläubigen zu schützen.