"Die Welt":
Christenverfolgung weltweit
von LMS, Christliches Medienmagazin pro, 24. September 2007

B e r l i n (PRO) - Christen sind die am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft auf der Welt: Etwa 80 Prozent der aus religiösen Gründen Ermordeten sind Christen. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf das Institut für Religionsfreiheit und die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Das Zentrum der Verfolgung sei die islamische Welt, doch zunehmend würden Christen auch in buddhistisch oder hinduistisch geprägten Ländern bedroht, so "Welt"-Autor Till Stoldt. Das Bekenntnis zu Jesus Christus werde in vielen Ländern mit Folter, Gefängnis oder einem fast rechtlosen Status bestraft. Teilweise sei die Gewalt gegen Christen staatlich legitimiert, manchmal rühre der Hass auch aus ethnischen Spannungen. Neben der gesellschaftlichen Ächtung habe der Übertritt zum christlichen Glauben vielerorts auch juristische Konsequenzen.

Christen droht das Beil oder die Steinigung
"In fast allen islamisch geprägten Ländern werden Christen daran gehindert, das Menschenrecht auf freie Religionswahl und Mission auszuüben. Im Iran, in Saudi-Arabien oder im Sudan wartet auf christliche Missionare und Konvertiten das Beil oder die Steinigung. In vergleichsweise gemäßigten Ländern wie Ägypten oder Algerien wandern zum Christentum übergetretene Ex-Muslime und Missionare in die Psychiatrie oder ins Gefängnis. Und in für islamische Verhältnisse fast liberalen Ländern wie Malaysia muss der Abfall vom Islam vom Gericht genehmigt werden. Doch solch eine Genehmigung hat noch kein Gericht jemals erteilt", heißt es in dem "Welt"-Beitrag.

In vielen Ländern würden die Christen zudem nicht nur durch geltendes Recht unterdrückt sondern auch durch die islamische Bevölkerungsmehrheit. Dies sei etwa in Indonesien der Fall. "Dort tritt weniger der Staat als Christenverfolger hervor, dafür aber ein Teil der islamischen Bevölkerungsmehrheit. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Tausend Kirchen von Islamisten abgefackelt, und immer wieder brandschatzen und terrorisieren Muslimmilizen christliche Dörfer - um sich zu bereichern und das Land zu islamisieren."

Christenverfolgung in China
Die Länder mit den meisten Diskriminierungsfällen seien derzeit allerdings marxistische Diktaturen wie die Volksrepublik China, Nordkorea oder das ostafrikanische Eritrea, so Stoldt weiter. "Sofern sich Christengemeinden in China von den Behörden lenken und kontrollieren lassen, können sie ihren Glauben recht ungestört leben. Die vielen Millionen Christen in evangelischen Freikirchen ('Hauskirchen') wollen sich aber ebenso wenig vom Staat beherrschen lassen wie der romtreue Teil der katholischen Kirche Chinas - weswegen sie dem Regime als Sicherheitsrisiko gelten." Diese Christen lebten meist im Untergrund und seien von Gefängnis, Folter und Todesstrafe bedroht.

"Evangelikale Prediger von Hindu-Fanatikern gelyncht"
Für viele Europäer erstaunlich sei zudem die derzeit zu beobachtende Christenverfolgung im Namen Buddhas oder Krishnas. "In mehreren indischen Bundesstaaten hat die dort regierende Hindu-Partei BJP Gefängnisstrafen eingeführt für christliche Mission oder den Abfall vom hinduistischen Glauben. Zudem wurden 2007 in Indien mehrere evangelikale Prediger von Hindu-Fanatikern gelyncht."

Die Aggressivität von Hindus und Buddhisten werde gemeinhin auf die "aggressive" Mission von US-Evangelikalen zurückgeführt. Das Bonner Institut für Religionsfreiheit bestätige allerdings, dass es in islamischen Ländern nahezu unmöglich sei, mit Menschen auf der Straße über den christlichen Glauben zu reden. Und in Indien würden die Freikirchen zwar "schrille Neonkreuze" auf den Kirchen installieren, doch Kontakte zu den Menschen könnten häufig nur über Bücherstände in den Straßen geknüpft werden. Freikirchen in Indien etwa "werden aber längst nicht mehr von US-Missionaren, sondern meist von Einheimischen gelenkt. Und deren Bekehrungsversuche erfolgen in Kirchen, durch Schriften und Gespräche. Sie beanspruchen also schlicht das Recht auf friedliche Mission gemäß Artikel 18 der UN-Menschenrechtserklärung. Würde man dies als aggressiv bezeichnen, wäre Artikel 18 der Menschenrechte wohl der wahre Aggressor."


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