Britische Studie:
Mehr Feindseligkeit gegen Christen?

Von js, Christliches Medienmagazin pro, 04. Juni 2009

In Großbritannien gab es in letzter Zeit mehrere Berichte über Christen, die ihren Arbeitsplatz verloren, weil sie ihren Glauben bekannten. Die "Sunday Telegraph" berichtet von einer Umfrage zur Diskriminiserung von Christen im Königreich.


Christen in Großbritannien erfahren mittlerweile mehr Anfeindungen als in anderen europäischen Ländern. Diese Meinung vertritt jeder fünfte Teilnehmer einer Umfrage, die im Auftrag der britischen Wochenzeitung "Sunday Telegraph" durchgeführt wurde. Mehr als die Hälfte der befragten Kirchgänger gab an, bereits in gewisser Form verfolgt worden zu sein, weil sie Christen seien.

Die Studie des Meinungsforschungsinstitutes "ComRes" legt eine wachsende Ablehnung gegenüber Christen in Großbritannien nahe. Von den Befragten gaben 44 Prozent an, bereits von Freunden, Nachbarn oder Kollegen dafür verhöhnt worden zu sein, Christ zu sein. 19 Prozent sagten, sie seien deswegen bereits übergangen oder ausgeschlossen worden. Jeder zehnte Teilnehmer sagte, er habe wegen seiner religiösen Überzeugungen bereits innerhalb der Familie Ablehnung erfahren.

Einer von fünf sagte, er sei wegen seines Glaubens bereits am Arbeitsplatz schlechter behandelt worden. Fünf Prozent erklärten, ihnen sei eine Beförderung verweigert worden, weil sie Christen seien. Ebenso viele waren der Umfrage zufolge gemaßregelt oder ermahnt worden, weil sie bei der Arbeit über ihren Glauben gesprochen hatten.

Entlassen wegen Gebetsangebot
Es gab in den vergangenen Monaten immer wieder Berichte aus Großbritannien über Entlassungen von Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz ihren Glauben kundtaten. Dabei handelte es sich fast immer um Christen, und nicht um Angehörige anderer Religionen. So wurde im vergangenen Dezember der Fall der Krankenschwester Caroline Petrie bekannt, die vom Dienst suspendiert worden war, weil sie eine 70-jährige Patientin gefragt hatte, ob sie für sie beten dürfe. Kirchenführer, darunter der Erzbischof von York, John Sentamu, riefen Christen im Land nach Bekanntwerden des Falls auf, "aufzuwachen" und für ihren Glauben einzustehen. Einige Monate später durfte sie ihre Arbeit bei einem staatlichen Pflegedienst wieder aufnehmen.

Für Diskussionen sorgte auch der Fall der Mitarbeiterin von "British Airways", Nadia Eweida, die sich geweigert hatte, das Kreuz an ihrer Halskette im Dienst zu verbergen. Auch der Lehrer Kwabena Peat machte im April Schlagzeilen, weil er seinen Job verloren hatte, nachdem er mit anderen Kollegen kritisiert hatte, dass in einer Londoner Schule bei einem Vortrag zur Lehrer-Fortbildung eine Rednerin gefragt hatte, warum die Menschen glaubten, Heterosexualität sei natürlich, Homosexualität jedoch nicht.

Knapp drei Viertel der Studienteilnehmer sagten, dass es in Großbritannien heutzutage weniger religiöse Freiheit gäbe als noch vor 20 Jahren. Einer von fünf meinte, die Verfolgung von Christen sei in diesem Land schlimmer als in anderen europäischen Ländern. Großbritannien ist ebenfalls Ausgangspunkt von wichtigen Atheisten-Kampagnen wie der Plakatierung atheistischer Werbung auf Bussen, an der sich der Biologe Richard Dawkins maßgeblich beteiligte. Viele der Vertreter der atheistisch geprägten Strömung der "Brights" stammen aus dem Inselstaat.

Atheistische Humanisten gegen Gespräche über den Glauben am Arbeitsplatz
Die britische Regierungsbehörde zur Überwachung von Gleichstellung finanziert eine neue Kampagne, nach der Personen, die am Arbeitsplatz evangelisieren, "höchst wahrscheinlich" wegen Belästigung verklagt werden. Die Richtlinien dazu stammen von der atheistischen Gruppierung "Britische Humanistenvereinigung" (BHA). Die Kampagne wurde mit umgerechnet 40.000 Euro von der "Kommission für Gleichheit und Menschenrechte" (EHRC) unterstützt, die wiederum vom Steuerzahler mitfinanziert wird.

Andrew Copson, Fortbildungsleiter der BHA, erklärte, es verstoße gegen Verordnungen aus dem Jahr 2003, wenn Menschen versuchten, Kollegen bei der Arbeit zu bekehren. "Das Gesetz schützt Menschen davor, am Arbeitsplatz mit einer feindseligen Umgebung eingeschüchtert oder konfrontiert zu werden. Wenn man systematisch den Glauben von jemandem untergräbt oder versucht, ihn zu konvertieren, kann das eine feindliche Umwelt schaffen", so Copson. Andererseits kritisieren Rechtsexperten die neue Regelung als "Nonsense". Zudem bezeichneten verschiedene Christen sie als "Porpaganda", berichtet der "Telegraph".

"ComRes" hatte zwischen dem 21. April und dem 1. Mai 512 regelmäßge Besucher von Gottesdiensten befragt. Die Personen wurden über unterschiedliche christliche Medien ausgesucht, zu denen liberale Publikationen ebenso gehörten wie evangelikale Webseiten. Die Anteile an den verschiedenen Denominationen hätten dabei dem Durchschnitt der Kirchenzugehörigkeit in Großbritannien entsprochen. (PRO)

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