Im Anschluss an nachfolgenden Artikel ein weiterer Artikel über die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit christlichen Opfern gegenüber, die in Pakistan jedoch typisch ist. Auch damals bei dem großen Erdbeben vor 5 Jahren wurden Christen auf dieselbe Weise von Hilfen ausgeschlossen.

Pakistan:
Christliche Fluthelfer von Taliban ermordet

von Christliches Medienmagazin pro, 30. August 2010


Im Swat-Tal im Norden Pakistans fanden Soldaten
am 25. August die Leichen von drei Mitarbeitern einer christlichen Hilfsorganisation.
Foto: DVIDSHUB (flickr)

Sie wollten den Opfern der Flutkatastrophe in Pakistan beistehen und mussten dafür sterben: Im Swat-Tal im Norden Pakistans fanden Soldaten am 25. August die Leichen von drei Mitarbeitern einer christlichen Hilfsorganisation. Radikale Taliban hatten die Helfer am 23. August entführt und ermordet.

Wie der Informationsdienst "Compass Direct" weiter berichtet, werden pakistanische Christen in den Hochwassergebieten bei der Verteilung von dringender

Nothilfe benachteiligt. Das Hilfswerk für verfolgte Christen "Open Doors" bittet, für die Angehörigen der ermordeten Helfer und weiterhin für die Flutopfer zu beten.

Um 1.500 christlichen Familien in stark betroffenen Gebieten beizustehen, hat das überkonfessionelle Hilfswerk ein weltweites Spendenprojekt initiiert. Wie Mitarbeiter berichteten, sind viele Christen vor den Wassermassen auch in Moscheen geflüchtet. Dort wurden einige von ihnen aufgefordert, im Gegenzug für Nothilfe zum Islam überzutreten.

Überfall auf Helfer

Bei der schlimmsten Flutkatastrophe in der Geschichte Pakistans seien viele ausländische Helfer im Einsatz, darunter auch in der Provinz Khyber-Paktunkhwa (Distrikt Swat) im Norden des Landes, so teilt "Open Doors" mit. Laut dem für die Swat-Region zuständigen Koordinator Atif-ur-Rehaman waren die getöteten Ausländer in Mingora und umliegenden Gebieten tätig. Der Name der Hilfsorganisation, für die sie in Pakistan arbeiteten, wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben. Damit soll eine Panik unter den Ausländern vermieden werden. "Am 23. August waren die Helfer gerade auf dem Rückweg zu ihrem Basislager, als eine Gruppe pakistanischer Taliban ihr Fahrzeug angriff. Dabei wurden mindestens fünf Personen verletzt und die drei Ausländer entführt." Mit eigenen Hilfsdiensten würden die Taliban und andere verbotene Organisationen bei Flutopfern um Sympathie werben, so Rehman. Nachdem pakistanische Taliban damit gedroht hatten, ausländische Hilfskräfte beziehungsweise christliche Organisationen anzugreifen, verstärkten Hilfsorganisationen ihre Sicherheitsvorkehrungen.

Christen werden benachteiligt
Die pakistanische Menschenrechtsorganisation "Leben für alle" verurteilte die Ermordung der drei Helfer. "Diese Menschen kamen in unser Land, um uns in dieser Not zu helfen. Dafür sind wir dankbar", sagt Rizwan Paul, Präsident von "Leben für alle". Weiter berichtete er, dass Christen in Flutregionen in der Provinz Punjab bei der Verteilung von Hilfe übergangen werden. Die Mehrzahl der von dem Hochwasser betroffenen Christen in Punjab halte sich in Narowal, Shakargarh, Muzzafargarh, Rahim Yar Khan und Layyah auf. Christen rund um Maralla, Narowal und Shakargarh hätten in den von der UN verwalteten Zeltlagern große Probleme und seien bei der Verteilung von Zelten, sauberem Wasser und Lebensmitteln teilweise "völlig ignoriert" worden. Auf eine entsprechende Beschwerde der Organisation "Leben für alle" bei der UN und der pakistanischen Regierung sei bislang nicht reagiert worden. "In Muzzaffargarh und Layyah harren Christen an zerstörten Straßen in provisorischen Zelten aus, weil ihnen nicht erlaubt wird, in staatliche Flüchtlingslager umzusiedeln", so Paul. Er nannte es "enttäuschend", dass in den meisten Regionen des Landes Christen benachteiligt würden, während christliche Organisationen im Norden Pakistans den Flutopfern unabhängig von Herkunft und Religion helfen. In Thatta, in der von dem Hochwasser schwer betroffenen Provinz Sindh im Süden des Landes, sei es etwa 300 christlichen Familien verboten worden, nach Punjab zu fliehen. Für die nächsten Tage sagen Meteorologen für die Region weitere Regenfälle voraus. (pro)

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Nothilfe für pakistanische Christen
von Christliches Medienmagazin pro, 30. August 2010

Die Situation in den überschwemmten Gebieten in Pakistan verschlechtert sich täglich. Hilfswerke fürchten nun eine Benachteiligung von Christen bei der Verteilung von Hilfsgütern durch Muslime. Aus diesem Grund fordert der Vorsitzende des "Arbeitskreises für Religionsfreiheit und Menschenrechte" der Evangelischen Allianz, Pfarrer Dr. Paul Murdoch, zu Spenden auf.


Die Deutsche Evangelische Allianz empfiehlt Spendern Projekte, bei denen die Gelder auch sicher bei den betroffenen Christen ankämen.
Foto: isafmedia/flickr

Rund 20 Millionen Menschen sind von der Flut in Pakistan betroffen. Die meisten Häuser in den Überschwemmungsgebiete sind durch den starken Monsunregen zerstört. In großen Teilen des Landes ist die Infrastruktur zusammengebrochen. Vor allem Christen leiden unter den Umständen, berichtet das christliche Hilfswerk "Open Doors".

In Pakistan bilden Christen eine Minderheit und werden von Muslimen verfolgt. Gerade in den abgelegenen Gebieten der

Provinzen Pakhtunkhwa, Punjab und Sindh versuchen die Muslime, Christen von den Hilfslieferungen auszuschließen. Viele seien wegen der Wassermassen in Moscheen geflüchtet. Dort wurden sie allerdings aufgefordert, zum Islam überzutreten, wenn sie Hilfsgüter erhalten wollten.

Murdoch empfiehlt Spendern in einem Rundbrief mehrere Projekte, bei denen sicher sei, dass die Gelder auch bei den betroffenen Christen ankämen und nennt die Kirchengemeinde Hohenhaslach als Kontakt, die Spenden für die Fluthilfe entgegennimmt. Diese werden dann über die Stiftung "Umeed" mit Sitz in Amsterdam an die Christen in Pakistan weitergeleitet. "Umeed" unterstützt die "Samuel Memorial Foundation at Lahore" für das christliche Dorf "Chak 113". Dort würden Schulen und Gemeinden unterstützt, die Flutopfer beherbergen und versorgen, schreibt Murdoch. Ebenso empfahl er das Projekt "Riverside Slum Children Project". Dort würden die "Ärmsten der armen Christen und andere Nicht-Muslime" versorgt. "Umeed" leitet auch für dieses Projekt die Gelder weiter (Evangelische Kirchengemeinde Hohenhaslach, VR Bank Stromberg-Neckar, BLZ 60491430, Konto 75 388 006, Verwendungszweck: "Flutopfer Sukkur Pakistan" oder "Flutopfer Umeed Pakistan").

Auch "Open Doors" will die Christen in Pakistan mit einer Spende von 1,5 Millionen Euro unterstützen. Damit solle die Notversorgung mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten gesichert werden, berichtet "Open Doors". (pro)

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