Es ist traurige Gewissheit geworden... der so lange vermisste Mirco ist tot... Bitte betet für seine Familie, die so viel durchzustehen hatte und jetzt erstrecht hat. Es ist schön zu hören, dass die gesamte Gemeinde hinter ihnen steht.
TRAUER

Wie der Glaube Mircos Eltern durchträgt
28.01.2011
Evangelische Nachrichtenagentur idea

Krefeld (idea) – Das Schicksal der Familie des nach fast fünf Monaten tot aufgefundenen zehnjährigen Mirco aus Grefrath (Niederrhein) erschüttert Deutschland. Der 45-jährige Familienvater Olaf H. aus dem nahe gelegenen Schwalmtal hat die Tat gestanden.

Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war Mirco ein "Zufallsopfer": H. habe unter besonderem beruflichen Stress gestanden und sei am Tattag, dem 3. September, planlos umhergefahren, berichtete der Leiter der Sonderkommission, Ingo Thiel (Mönchengladbach), am 28. Januar vor Journalisten. Gegen 22 Uhr sei H. zufällig auf Mirco gestoßen und habe ihn ins Auto eingeladen. Es sei dann vermutlich zu einem Sexualdelikt gekommen. Es bestehe der Verdacht eines Mordes aus Verdeckungsabsicht, sagte Staatsanwältin Silke Naumann. Die Aufklärung und Ahndung des Verbrechens ist das eine – aber wie gehen die Eltern des Jungen, dessen Leiche am 26. Januar gefunden wurde, mit dem Geschehen um? Reinhard und Sandra Schlitter sind Evangelikale; sie gehören der Krefelder Christengemeinde an, die dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) angeschlossen ist. Bei der Bewältigung der Trauer werden sie von den Seelsorgern der Gemeinde unterstützt. Wie Pastor Norbert Selent gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea berichtete, habe das Elternpaar die Nachricht gefasst aufgenommen. Die Gewissheit über das Schicksal ihres Sohnes habe nach seinem Eindruck auch ein wenig entlastend auf die Eltern gewirkt. Selent besuchte das Ehepaar kurz nach der Überbringung der Todesnachricht durch die Polizei ebenso wie der Präses der rund 46.000 Mitglieder zählenden Freikirche, Roman Siewert (Norddeich). Auch er hatte die Familie in den zurückliegenden Monaten seelsorgerlich begleitet.

Christliche Gemeinden beten
Ab dem 5. September, dem Sonntag nach Mircos Verschwinden, bis zum Jahresende beteten Christen der Pfingstgemeinde jeden Abend eine Stunde lang für den Jungen und seine Familie. Bei einer Gemeindegebetswoche am Jahresanfang und bei der Allianzgebetswoche vom 9. bis 16. Januar war die Fürbitte für Mirco und seine Familie ein wichtiges Anliegen. Die Eltern suchten auch in der Zeit der Ungewissheit die Gemeinschaft mit anderen Christen, nahmen an Gottesdiensten und anderen Gemeindeveranstaltungen teil und luden wenige Wochen nach dem Verschwinden ihres Sohnes wieder zu einem regelmäßigen Hauskreis und einem Gebetsabend in ihre Wohnung ein. Mircos drei Geschwister sind Mitglieder der christlichen Pfadfinder "Royal Rangers", zu denen auch Mirco gehörte. Anteil am Schicksal der Familie nahmen die evangelische und die katholische Gemeinde am Ort; zwei ökumenische Fürbittgottesdienste wurden von jeweils etwa 500 Menschen besucht.

"Hellseher" und "Propheten" verunsichern
In der Zeit der Unsicherheit sei die Familie aber auch Verunsicherungen ausgesetzt gewesen. "Da ist mancher, der sich jetzt eigentlich bei den Eltern entschuldigen müsste", sagte Selent. Irritierend seien Hilfsangebote mancher christlicher "Propheten" gewesen, die glaubten, den Aufenthaltsort oder das Schicksal des Jungen zu kennen. Solche Nachrichten habe er gefiltert und nicht an die Eltern herangelassen. Zudem habe es reichlich Angebote aus okkulten Kreisen gegeben, das Schicksal des Jungen mit hellseherischen Methoden aufzuklären.

Gute Zusammenarbeit mit der Polizei
Sehr gut sei die Zusammenarbeit mit den Opferschutzbeauftragten der Polizei, die Mircos Eltern regelmäßig besucht und umfassend informiert hätten. Auch seine Gemeinde sei in die Ermittlungen einbezogen worden, sagte Selent: So legten Mitarbeiter der Sonderkommission Unterschriftslisten in einem Gottesdienst aus, in die sich die Besucher eingetragen hätten. Die Gemeinde hätte sich auch entschlossen, auf Nachfrage der Ermittlungsbehörden ihre Mitgliederliste herauszugeben.

Mirco wollte zu Jesus gehören
Die Beziehung zu Jesus Christus sei für Mirco wichtig gewesen, so Selent. Wenige Wochen vor seinem Verschwinden habe er während eines Sommerurlaubs Glaubensgespräche mit seiner Mutter geführt und dabei zum Ausdruck gebracht, dass er zu Jesus gehören wolle. In einem Naherholungsprogramm während der Sommerferien hätten Familienmitglieder an einer Kinderkirche mitgewirkt, bei der es um zentrale Glaubensfragen ging. Die Mutter spielte dabei in einem Theaterstück eine Indianerin, deren Sohn entführt wurde. Es habe einige Ereignisse gegeben, von denen er jetzt sagen könne, dass sie diese schwere Lebenserfahrung vorbereitet hätten, sagte Selent. Nun bereitet die Gemeinde die Trauerfeier für Mirco vor, die Präses Siewert leiten wird. Ein Termin steht noch nicht fest.

Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war Mirco ein "Zufallsopfer": Der mutmaßliche Täter habe am Tattag unter besonderem beruflichen Stress gestanden und sei planlos umhergefahren, berichtete der Leiter der Sonderkommission, Ingo Thiel (Mönchengladbach), am 28. Januar vor der Presse. Gegen 22.00 Uhr sei er zufällig auf Mirco gestoßen, habe ihn angesprochen und ihn zu sich ins Auto eingeladen. Es sei dann vermutlich zu einem Sexualdelikt gekommen. Olaf H. sei es dabei vorrangig darum gegangen, seinen beruflichen Stress in einem Akt der Erniedrigung abzureagieren; das sexuelle Motiv sei zweitrangig gewesen. Es bestehe der Verdacht eines Mordes aus Verdeckungsabsicht, sagte die zuständige Staatsanwältin Silke Naumann.

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Dringendes Gebetsanliegen! Laut letzter Info vom 05.10.2010
wurde die großräumige Suche von der Polizei eingestellt.

Gemeinde betet weiter für verschwundenen Mirco
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 04.10.2010


Auch nach über vier Wochen
geben Christen die Hoffnung
nicht auf, dass Mirco noch lebend gefunden wird.

Krefeld/Grefrath (idea) – Auch mehr als vier Wochen nach dem Verschwinden des inzwischen elfjährigen Mirco wird in dessen Gemeinde weiter rund um die Uhr für den Jungen gebetet.

Wie ein Mitglied der Gemeindeleitung der Christengemeinde Krefeld, Nihal Karunaratna (Willich), am 4. Oktober gegenüber idea sagte, geben die Christen die Hoffnung nicht auf, dass der seit dem 3. September vermisste Junge noch lebend gefunden wird. Auch wenn sich für die Polizei bislang keine heiße Spur ergeben habe, trete man rund um die Uhr im Gebet für Mirco und seine Familie ein. Zudem gebe es jeden Abend in der Gemeinde ein Gebetstreffen. Auch in

Mircos Elternhaus träfen sich jeden Tag Verwandte und enge Freunde, um gemeinsam vor Gott zu treten. Wie Karunaratna weiter sagte, habe es in den vergangenen Wochen zwar durchaus Zeiten der Resignation gegeben. Das Vertrauen auf Gott sei jedoch trotz der Ereignisse stärker geworden. In den Gottesdiensten und Gebetstreffen würden immer wieder auch Leute gesehen, die bislang keinen Kontakt zu der Gemeinde haben, denen das Schicksal des Vermissten aber nahegeht. Mircos Vater gehört zum Gemeindevorstand; sein Großvater ist Pastor im Ruhestand. Die 190 Mitglieder zählende Gemeinde gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), einer Freikirche mit 46.000 Mitgliedern. Geleitet wird sie von Präses Roman Siewert (Norddeich), der die Familie des vermissten Jungen gemeinsam mit dem Krefelder Pastor Norbert Selent seelsorgerlich betreut.