Es ist sehr traurig, aber dieses Projekt ist gescheitert... Der Feind hat uns in verschiedenen wichtigen Bereichen aufs Schlimmste attackiert und diese Schlacht, wie's aussieht, erst einmal gewonnen... Traurig. Ohne ins Detail zu gehen, könnt ihr euch sicherlich vorstellen, wie schmerzvoll so etwas ist - all die Ereignisse, die zu so einem Ende führen.

Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen; wir müssen jetzt halt erst einmal alles neu ordnen und sehen, was der Herr aus dieser Situation macht, bzw. was Er damit vorhat. Er kann auf den krummsten Wegen gerade schreiben und so vertraue ich darauf, dass es einen Grund gibt, warum Er das alles zugelassen hat und dass Er weiß, was er tut!!! Vielleicht mag der eine oder andere für uns beten - um Heilung, Weisheit und Erkenntnis, wie's weitergehen soll. Danke!

Diese Seite lass ich erst mal bestehen, ich mag sie nicht rausnehmen... ist vielleicht aus Nostalgie und Trauerverarbeitung. Ich hätte hier zu gern eine Gemeinde für unseren Herrn entstehen sehen...

- Birgit, 17.04.2008


Gospelprojekt Mühldorf
November 2006

"Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern!
Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen:
ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt." (Matthäus 28,19-20)


Erstes halbes Jahr in unserer neuen Heimat
Mittlerweile sind wir seit gut 7 Monaten hier. Wir fühlen uns richtig wohl in der neuen Umgebung! Ich vermisse tatsächlich nur meinen Sohn (den allerdings gewaltig...) und unsere alte Gemeinde. Aber Dank Internet und Skype lässt sich ja gut Kontakt halten! Die Leute von der (Mutter-)Gemeinde hier in Vilsbiburg sind alle lieb und wir verstehen uns gut mit ihnen. Am ersten Sonntag im Monat feiern wir dort gemeinsam Gottesdienst und Donnerstags treffen wir uns zu Gebet und Lehre. Als Gemeinde gehören wir dem fegw (freies evangelisches Gemeindewerk) an, dem deutschen Zweig der International Church of the Foursquare Gospel.

Unser Gemeindeprojekt hier in Mühldorf läuft jedoch wesentlich langsamer an als erhofft - aber es läuft, preis sei unserem guten Herrn! Mit dem auf der vorigen Seite angekündigten Raum hat es im Endeffekt doch nicht geklappt. Schade, es sah so positiv aus. Aber wie Gott nun mal ist: wenn eine Tür zuklappt, macht Er die nächste auf! Und so können wir seit ungefähr 4 Monaten jeden 2. und 4. Sonntagabend zu sehr günstigen Konditionen einen öffentlichen Raum im "Haus der Begegnung" mieten. Es ist ein sehr schöner Raum mit viel Platz, Tischen, Stühlen, Teeküche und als besonderes Highlight: die Rückwand wurde an die ehemalige historische Stadtmauer von Mühldorf gebaut (siehe links).

Eindrücke
Irgendwie konnten wir uns des Eindrucks nicht erwehren, als habe Gott

uns damit ein Zeichen gegeben: eine Stadtmauer umgibt die Stadt, die ganze Stadt (zumindest war das früher so), und mit diesem Bild war uns klar, dass Gott wirklich Mühldorf erreichen will! Und noch etwas machte der Herr uns klar, nämlich, wie es zumindest in der Anfangsphase laufen soll: Er möchte unseren Lobpreis haben! Aus verschiedenen Gründen: zum Einen ehrt es Ihn und das ist es, worum es uns hauptsächlich gehen soll. Aber dann, und das ist mal wieder typisch für unseren guten Herrn, gleich mehrere Dinge mit einem Schlag zu erreichen! - Lobpreis lässt die Grundfeste des Feindes erschüttern: denn in Psalm 22 heißt es, dass Gott im Lobpreis Seines Volkes wohnt. Es scheint tatsächlich so zu sein, als dass es keinen anderen Anfang hier gibt - dieses Feld muss erst einmal geräumt sein, bevor anderes stattfinden kann. Okay, dieser letzte Satz ist jetzt erst einmal meine eigene Interpretation des Ganzen, aber es ist ein sehr starker Eindruck.

Es ist niemandem damit gedient, wenn wir eine Art geistlicher Kampfführung hier beginnen. Über Eines müssen wir uns immer im Klaren sein: obwohl wir auf der Seite des Siegers stehen und wir erlöst sind, ist Satan immer stärker als wir Menschen, solange wir noch in diesem Leben stehen. Wir würden uns auf Dinge einlassen, die weit über unsere Grenzen, Fähigkeiten und Kräfte hinausgehen. Also müssen wir es auf die Art und Weise machen, die der Herr uns zeigt. Und in unserem Fall bedeutet es, ungeachtet des Feindes, der in der Gegend hier ganz massiv am Werk ist, Gott einfach zu loben, zu preisen; anzuerkennen, wer wirklich der Herr der Wahrheit und des Lebens ist; Ihm die ganze Ehre zu geben! Wenn wir uns auf diese Weise auf Jesus konzentrieren, dann öffnet das den Himmel und wir geben dem Heiligen Geist eine Chance. Dem gegenüber ist der Feind machtlos - er wird weichen müssen!

Schwierigkeiten
Ich hatte zwar gedacht, dies ginge von heute auf morgen. Aber wie meistens im Leben, so ist dies auch hier nicht der Fall... Ist ja auch irgendwo verständlich, so tief und so lange, wie der Feind hier am Wirken ist... Aber durch unseren Lobpreis wurde schon mal an seinen Toren gerüttelt - und der "Erfolg" blieb nicht aus, denn er kann es nicht ab, wenn jemand Jesus die Ehre gibt; immerhin bedeutet das ja früher oder später sein definitives Aus in dem Gebiet. Wie es eine seiner Lieblingsmaschen ist, versucht er Keile zu treiben, und so hat es innerhalb unser kleinen Gruppe (sie ist wirklich sehr klein) leider auch schon einige unschöne Szenen gegeben. Was er sich dabei erhofft, ist, dass wir deswegen aufgeben, was er wohl vor uns hier auch schon einige Male geschafft hat.

Aber wir geben nicht auf! Ich merke immer mehr, wie der Herr sagt: "Konzentriere dich nicht darauf!" Zugeben, das fällt nicht immer leicht... wir sind alle nur Menschen und so ist es nicht immer leicht, gewisse Dinge einfach wegzustecken. Zusätzlich sind die 'Nachwehen' des Burnouts, den ich vor ca. 3 Jahren hatte, noch relativ stark und ich bin dementsprechend nicht allzu belastbar. Das macht mir schon manchmal sehr zu schaffen. Aber der Herr macht keine Fehler. Er weiß, wie ich bin, was mit mir los ist und trotzdem hat Er uns hergeschickt! Und ich weiß trotz allem, was Er will: Er will, dass wir hier sind und genau das tun, weswegen wir hier sind: unserem Herrn hier einen Weg zu bahnen! Halleluja!!!

Lichtblicke
Und so hat es auch schon einige kleinere Lichtblicke gegeben! Gott hat sogar LEBENSWEGE benutzt und auf diese Weise eine hiesige Schülerin in unseren Gottesdienst geführt! Wie sich herausstellte, leitet sie auf ihrer Schule einen Schülergebetskreis! Einfach genial, wie Gott die Dinge macht! Inzwischen kommt sie fast regelmäßig und bringt sogar öfters einige ihrer Geschwister mit. Es kommen in letzter Zeit auch einige Sintifrauen, um mit uns gemeinsam den Herrn zu loben! Was sind sie doch für eine Bereicherung! Und andere Gäste lassen sich auch immer wieder mal blicken.

In der letzten Zeit bekommen wir ebenfalls immer mehr Kontakt zu den wenigen hier ansässigen Gemeinden, bzw. Gemeinschaften; eine hier in Mühldorf und zwei weitere im Nachbarort Waldkraiburg. Leicht scheint es hier für keinen zu sein. So ist es wichtig, dass wir alle zusammenhalten, wie Paulus schon den Philippern nahelegte. Jetzt fand zum ersten Mal ein gemeinsames Leitertreffen bei uns zuhause statt. Wir sind dankbar, dass sie uns angenommen haben und mit uns gemeinsam "gemeinsame Sache" machen wollen!

Events fügen den Lichtblicken hinzu! Ich weiß, Gott schenkt sie uns! So war im August '06 Angelika Walker mit einem ihrer Mädchen aus Kolumbien hier und hat einen beeindruckenden Gottesdienst geleitet. Es ist überwältigend, aus dem Mund einer betroffenen jungen Frau zu hören, was für eine fuchtbare Kindheit sie und so viele Tausende und Abertausende in Kolumbien erleben, aber gleichzeitig zu erfahren, wie Gott jemanden wie Angelika benutzt, diesen geschundenen jungen Leuten zu helfen; ihnen zuerst konkrete Hilfe angedeihen zu lassen und in der Einrichtung aufzunehmen, ihnen auf lange Sicht ihre Würde zurückzugeben, ihnen zu helfen, ein verantwortungsbewusstes Leben zu führen und ihnen Jesus nahezubringen!

Am letzten Oktober-Wochenende war wieder so ein Highlight: diesmal hat uns der Missionar Felix Dexel, ein ehemaliger Bibelschüler von Andreas, mit drei philippinischen Geschwistern besucht - Pastor Bobot Almasco und zwei seiner Gemeindemitglieder. Bobot leitet in Puerto Princesa, Hauptstadt der Insel Palawan, eine große Gemeinde, die zum überwiegenden Teil aus ehemaligen Mitgliedern dortiger Straßenbanden besteht. Es hat mich fast umgehauen, als ich erfuhr, wie groß sie teilweise sind: zwischen 200 und 1500 Mitgliedern - unfassbar! Und eine brutaler als die andere. Was Pastor Bobot dort erlebt, steht in absolut nichts den Erlebnissen von David Wilkerson, Autor des Erfolgsbuches "Das Kreuz und die Messerhelden" und Gründer von Teen Challenge hinterher! Mehrere Bandenkriege hat er durch Gottes Hilfe schon beenden können; die Bandenchefs und viele deren Anhänger haben sich zu Jesus bekehrt, führen nun ein erneuertes und verantwortungsbewusstes Leben und leisten mittlerweile ihrerseits hervorragende Arbeit! Da Pastor Bobot ebenso ein sehr guter und auf den Philippinen bekannter Musiker ist, durften wir u.a. vergangenes Wochenende in unserem erstmals rappelvollen Saal eine tiefe und auch fetzige Lobpreiszeit genießen, die Leute waren total begeistert!

Kurze Zeit später kam der kanadische Sänger Rob Berg. Leider ist er hier noch nicht ganz so bekannt; aber er singt schon seit vielen Jahren öffentlich. Er versteht sich als "musicianary" (!), schreibt und singt wunderschöne Lieder über Jesus und das Leben mit Ihm im Folk/Rock-Stil. [Nachtrag: Mit seinem 9. Album "Life on purpose" war er im August 2007 gleich sechsmal bei den Kanadischen "Maja Awards" nominiert worden und hat 2 Preise eingeheimst: für das beste Musikvideo und als Produzent des Jahres!]

Abschließendes
Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung unseres ersten halben Jahres hier. Auch, wenn Vieles noch lange nicht so ist, wie wir es gern hätten (wo ist das schon der Fall?!!), so ist es im Großen und Ganzen dennoch gut und wir fühlen uns vom Herrn getragen - Dank sei Ihm dafür! Auch unsere finanzielle Situation ist noch nicht, wie sie eigentlich sein müsste. Aber Gott hat sich definitiv als unser Versorger erwiesen und so haben wir verschiedentlich schon großartige Hilfe erfahren. Dank sei dir, Jesus, und Dank sei ebenfalls denen, die Gott gehört haben!

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns in eure Gebete mit einschließt! Einmal für uns als Ehepaar, denn wir wissen alle, wie gern der Feind gerade dort zerstörerisch eingreift. Dann für uns als Leiter; auch das ist ein ebenso gern angegriffener Bereich. Betet, dass der Herr uns noch ein oder zwei weitere Mitstreiter an die Seite stellt, denn so eine Pionierarbeit ist nicht gerade einfach. Und als aller Wichtigstes: dass Gott hier mit Seinem Reich vorankommt und wir wirklich viele erreichen dürfen, Teil Seiner Familie zu werden! Ich danke euch allen dafür!

In Seinem Dienst und Seiner Liebe,
Eure Birgit

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