Bitte betet vermehrt für den Iran als Ganzes und insbesondere für unsere christlichen Geschwister dort,
denn ich vermute, dass Minderheiten, und davon eben ganz besonders die Christen, es jetzt
noch schwerer haben werden, als schon in der vergangenen Amtsperiode.

Iran:
Christen sprechen von Wahlbetrug
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 17. Juni 2009

Open Doors: Die meisten Christen stimmten für
Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi.


Teheran (idea) – Christen im Iran erkennen das amtliche Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni nicht an. Dabei hatte nach Angaben des Innenministeriums der amtierende Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad fast 63 Prozent der Stimmen erhalten und Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi knapp 34 Prozent.

Doch Christen sprechen ebenso von Wahlbetrug wie Mussawi-Anhänger, die in Teheran und anderen Großstädten demonstrieren. Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei hat den islamischen Wächterrat aufgefordert, das Wahlergebnis zu überprüfen. Das Hilfswerk Open Doors in den USA (Santa Ana/Bundesstaat Kalifornien), das sich für religiös Verfolgte einsetzt, hat Kontakt zu 28 Christen in Teheran, Shiraz und Isfahan aufgenommen. Die meisten trauten dem amtlichen Ergebnis nicht. Viele Christen hätten für Mussawi gestimmt, der mehr Religionsfreiheit versprochen habe. Die Christen berichteten auch von gewalttätigen Vorgehen von Sicherheitsorganen gegen Demonstranten. Zahlreiche junge Leute seien festgenommen und geschlagen worden, weil sie Ahmadinedschads Wahlsieg anzweifelten. Einige hätten den Präsidenten als Diktator bezeichnet. Der Präsident von Open Doors in den USA, Carl Moeller, rief zum anhaltenden Gebet für den Iran auf, insbesondere für Christen, die zwischen die politischen Fronten gerieten.

Christenverfolgung im Iran
Jährlich veröffentlicht Open Doors einen Verfolgungsindex. Darin nimmt die Islamische Republik Iran den dritten Platz hinter Nordkorea und Saudi-Arabien ein. Seit Ahmadinedschads Amtsantritt vor vier Jahren habe sich die Lage der christlichen Minderheit verschlechtert. Besonders ehemalige Muslime müssten sich oft heimlich in Hausgemeinden treffen. Die Anstrengungen der Regierung, Muslime vor Übertritten zum Christentum abzuhalten, gingen so weit, für den Abfall vom Islam per Gesetz die Todesstrafe für Männer und lebenslange Haft für Frauen vorzusehen. Etwa 250.000 Christen leben im Iran mit seinen 71 Millionen Einwohnern, davon sind laut Open Doors schätzungsweise 100.000 ehemalige Muslime.

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Die iranische Präsidentschaftswahl könnte
zum Wendepunkt für Christen werden

Charisma News Online, 12. Juni 2009, Felicia Mann News - Featured News
Übersetzung Birgit Barandica E.

Für viele Christen in der rasant anwachsenden Gemeinde im Iran könnte die heutige Präsidentschaftswahl zum Wendepunkt in ihrem Leben werden.Seit 10 Jahren erlebt die iranische Untergrundkirche ein nie dagewesenes Wachstum, trotz der enormen Verfolgung unter dem muslimischen Hardliner-Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Gläubige beten, dass eine neue Führung ihnen Religionsfreiheit garantieren möge."Die Gemeinde im Iran wächst heute schneller denn je," sagt Paul Estabrooks, Dienstleiter für Open Doors International, die sich für verfolgte Christen einsetzen.

"Die Schattenseite ist natürlich die, dass sie ebenfalls unter steigender Verfolgung stehen. Wir behaupten

nicht, dass einer der Kandidaten besser wäre als der andere, aber aus humanitärer Sicht wäre ein moderateres Regime ganz offensichtlich von Vorteil für die Gemeinde."

Estabrooks sagte, dass viele der von der gegenwärtigen Regierung enttäuschten Christen wahrscheinlich den ehemaligen Premierminister Mir Hossein Mousavi unterstützen, der als der moderatere Kandidat gilt. Mousavi tritt für eine größere Offenheit dem Westen gegenüber ein und versprach, sich für eine Wiederbelebung der Wirtschaft im Land einzusetzen, die unter Ahmadinejad zurückgegangen ist. Christen hoffen ebenfalls, dass er die Religionsfreiheit in Gang bringen würde.

"Das vergangene Jahr war eines der härtesten für die anwachsende Hauskirchenbewegung im Iran," wie Estabrooks weiter berichtet. "Mehr als 50 Hauskirchenleiter wurden verhaftet. Das Vorgehen gegen Gläubige wurde immer stärker und der Grund dafür liegt natürlich darin, dass die Gemeinde so schnell wächst."

Im Jahr 2008 hatte das iranische Parlament ein Apostasiegesetz verabschiedet, was bedeutet, dass unter gewissen Umständen die Todesstrafe auf den Abfall vom Islam steht. Zur Zeit wird das Gesetz von einem Parlamentsrat überprüft, aber es könnte während der ersten Monate der nächsten Präsidentschaft in Kraft treten.

Wenn das passiert, dann müssen Männer, die vom Islam zu einem anderen Glauben konvertieren, mit der Todesstrafe rechnen und Frauen mit einem lebenslangen Hafturteil. "Stellen Sie sich bloß vor, was das dann für die Christen bedeutet - es wird schlimmer denn je," sagte Lindsey Vessey, ein Repräsentant von Open Doors.

Viele Christen glauben, dass die Wahlen am heutigen Freitag in einer entscheidenden Zeit für die Untergrundkirche stattfinden. Obwohl die Verfolgung groß ist, wächst die Gemeinde auf nie da gewesene Weise. Laut Estabrooks liegt die tatsächliche Zahl der Christen wesentlich höher als die "offiziell" genannten 300.000.

Viele Christen berichten, dass sie aufgrund von Träumen, in denen ihnen Jesus erschienen war, zum Glauben kamen. Die meisten der neuen Gläubigen sind junge Erwachsene, die auf beeindruckende Art ihre Altersgenossen evangelisieren und eine neue Hoffnung für die Zukunft haben.

"Das enorme Wachstum der Gemeinde findet hauptsächlich unter jungen Leuten im Iran statt und sie haben eine große Hoffnung auf eine bessere Zukunft in ihrem Land - für Gläubige ebenso wie für die Gemeinde," wie Estabrooks sagt.

wegedeslebens.info