Dieselbe "Bekenntnisschlaffheit", die Christine Schirrmacher im letzten Absatz dieses
Artikels erwähnt, machen sich auch Atheisten und andere Gegner des christlichen
Glaubens zunutze, das müssen wir wirklich genau bedenken...
Schirrmacher:
Islam gewinnt in Europa an Einfluss
Christliches Medienmagazin pro, 15. April 2009
Politische Willensbildung sei ein wichtiges demokratisches Grundrecht, werde aber von muslimischen Führern missbraucht. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam werde von dessen Vertretern als Diskriminierung aufgegriffen.
Die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher hat vor Zielen islamischer Organisationen gewarnt, die ein gesetzliches Verbot jedweder Formen von Diskriminierung gegenüber dem Islam anstreben. Im so genannten "Karikaturenstreit" habe sich etwa der Einfluss des Islams auf die Berichterstattung der westlichen Medien als besonders groß erwiesen.
Schirrmacher sagte in einem Vortrag auf dem Gemeinde-Ferien-Festival "Spring" in Ruhpolding, um eigene Forderungen durchzusetzen, stelle der politische Islam ein Programm auf, das er mit den legalen Mitteln der Demokratie umzusetzen versuche.
"Im politischen Bereich herrscht Hilflosigkeit und Unwissenheit gegenüber dem Islam", so Schirrmacher weiter. "Da der Islam keine Hierarchien kennt, sind es besonders die politischen Kräfte des Islams, die eine Herausforderung darstellen. Sie sind es, die die Musik machen."
Hervorzuheben sei in diesem Kontext die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), die von Saudi Arabien aus politische Kampagnen steuere. Ihr Ziel sei ein gesetzliches Verbot jedweder Formen von Diskriminierung gegenüber dem Islam. Als besorgniserregend empfindet Schirrmacher ebenfalls, dass der politische Islam einen langen Atem habe, um Gesinnungs- und Gesetzesänderungen in westlichen Demokratien zu erwirken. Als Beispiel nannte sie die Kampagne des Karikaturenstreits in Dänemark, bei dem sich der Einfluss des Islams auf die Berichterstattung auf westliche Medien als besonders groß erwiesen hätte, so die Professorin für Islamwissenschaften, die auch Leiterin des Islaminstituts der Deutschen Evangelischen Allianz ist.
"Bedeutungs- und Einflusszuwachses des Islams in Europa"
Christen sollten Muslime in der eigenen Nachbarschaft mit Nächstenliebe, Interesse und Toleranz entgegentreten. Sie seien nicht die Akteure dieser politischen Kräfte. Im Gegenteil: Da die soziale Kluft zwischen muslimischen Mitbürgern mit Migrationshintergrund und der gesellschaftlichen Mittelschicht durch Abschottung und Ausgrenzung immer größer werde, seien Christen gefordert zu handeln. "Ein Anfang für den Kontakt könnte sein, Muslime in die Gemeinde oder nach Hause einzuladen. Um gegenseitige Spannungen und Vorurteile abzubauen, ist es wichtig, eine Beziehung zu seinen muslimischen Mitmenschen aufzubauen."
Trotz des Bedeutungs- und Einflusszuwachses des Islams in Europa konstatiert Christine Schirrmacher: "Noch ist alles offen. Wenn die Christenheit weiterhin so bekenntnisschlaff bleibt, wird der Islam den Eindruck haben, er könne noch mehr Einfluss gewinnen: Das Schicksal Europas aber ist noch nicht entschieden".