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Immer mehr Missionare aus Übersee
kommen nach Europa

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on Evangelische Nachrichtenagentur idea

B o c h u m (idea) – Mit einem wachsenden Zustrom von Missionaren aus Afrika, Asien und Südamerika nach Europa rechnet der aus Indien stammende anglikanische Theologe George Kovoor (Bristol/England). Dieser Kontinent sei zum größten Missionsfeld geworden, nachdem er jahrhundertelang Missionare in alle Welt entsandt habe, sagte Kovoor auf dem Kongress der Freien evangelischen Gemeinden (FeG).

Die dreitägige Konferenz mit über 4.000 Teilnehmern endet am (heutigen) 5. Juni in Bochum. Der 48jährige Kovoor ist einer von vier Hofpredigern der englischen Königin Elizabeth II. und Direktor des Trinity College (Dreifaltigkeits-Kolleg) in Bristol (Südwestengland). Nach seiner Prognose werden in den nächsten 20 Jahren mindestens 1.000 Missionare aus Ländern der Südhalbkugel nach Europa kommen. In Indien gebe es bereits 25.000 Evangelisten. Kovoor zufolge fehlt es den Christen in Europa an missionarischer Wirksamkeit, weil sie zu wenig auf die Kraft des Gebets und die Macht Gottes vertrauten: "Die am wenigsten besuchten Veranstaltungen in den Gemeinden sind oft die Gebetsstunden." Dagegen hätten etwa kirchenmusikalische Veranstaltungen meist starken Zuspruch. Der Theologe kritisierte ferner, dass sich Christen in Europa teilweise scheuten, die Einzigartigkeit Jesu Christi zu bekennen. Missionare aus Übersee schämten sich hingegen nicht zu sagen, "dass Christus der einzige Weg zum Heil ist".

Der Himmel ist multi-ethnisch
Kovoor mahnte die christlichen Gemeinden in Deutschland, sich stärker um die Integration ausländischer Christen zu bemühen und ihnen Verantwortung zu übertragen. Im Haus Gottes sei Platz für alle Völker: "Der Himmel ist eine multi-ethnische Gesellschaft." Vor Journalisten äußerte Kovoor die Erwartung, dass europäische Länder angesichts niedriger Geburtenraten künftig Millionen Fachkräfte aus China und Asien holen werden, darunter auch Christen. Sie werden sich, so der Theologe, bestehenden Gemeinden anschließen oder eigene Gemeinden gründen. In Großbritannien bildeten Christen aus Westafrika inzwischen die größten Gemeinden.

Der Glaube ist keine Privatsache
Der Kongress, der den Zusammenhalt im Bund Freier evangelischer Gemeinden stärken soll, steht unter dem Motto "Mit weitem Horizont". Präses Peter Strauch (Witten) sagte vor Journalisten, viele Christen lebten ihren Glauben individualistisch und privatisiert. Sie hätten zu wenig im Blick, dass sie auch Verantwortung für die Gesellschaft trügen. Wenn Christen ihren Glauben im Alltag überzeugend lebten, stießen sie in ihrem Umfeld auf eine "erstaunliche Offenheit" für die christliche Botschaft. Strauch ist auch Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. FeG-Bundesgeschäftsführer Klaus Kanwischer (Witten), teilte mit, dass die Mitgliederzahl dieser Freikirche jährlich um etwa 1,5 Prozent wächst. Zu ihr gehörten derzeit rund 36.000 Personen in 420 Gemeinden. In ihren regelmäßigen Veranstaltungen erreichten sie mehr als 70.000 Menschen. **


** Diese Zahl bezieht sich, wie gesagt, auf den FeG allein. Darüber hinaus gibt es jedoch andere Freikirchen, die ebenfalls dem VEF (Vereinigung Evangelischer Freikirchen) angehören. Zusammengenommen sind dies ca. 300.000 Mitglieder. Einige weitere Freikirchen, die nicht dem VEF angehören (z.B. die Vineyard-Gemeinden, der fegw und einige andere), stellen noch einmal ca. 50.000 bis 100.000 Mitglieder.

- Birgit B. Eichberger


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