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Manchmal heilt Gott
"erst nach dem 20. Gebet"

Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea, 17. November 2006

Peter Wenz, Pastor der Biblischen Glaubensgemeinde Stuttgart

W e t z l a r (idea) – Gott vollbringt auch heute Heilungswunder. Dieser Überzeugung ist Peter Wenz (Stuttgart), Pastor der Gemeinde mit den meisten Gottesdienstbesuchern in Deutschland: der charismatischen Biblischen Glaubensgemeinde in Stuttgart. Im vergangenen Jahr kamen durchschnittlich 3.600 Besucher zu den drei Wochenendgottesdiensten. Einmal im Monat veranstaltet die Gemeinde einen Heilungsgottesdienst.

Wenz zufolge wird aber nicht jeder Kranke sofort geheilt. "Manche erleben Heilung erst nach dem zehnten oder zwanzigsten Gebet", sagte Wenz in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Auch in der Biblischen Glaubensgemeinde gebe es Menschen, die immer noch im Rollstuhl sitzen oder an chronischen Erkrankungen leiden. "Das sind oft die glücklichsten Menschen. Wenn Gott sie nächste Woche heilen will, ist es für sie o.k. So lange leben sie eben mit der Erkrankung." Zur Frage, ob manche Patienten nicht an solchen Heilungserwartungen zerbrechen, sagte Wenz: "Unser Glaube beruht doch nicht darauf, ob wir geheilt werden oder nicht, sondern darauf, was Jesus für uns am Kreuz getan hat." Heilung funktioniere heute nicht anders als vor 2.000 Jahren. Was der Heilige Geist damals geschenkt habe, schenke er auch heute. Wenz: "Es ist nicht unsere Leistung, sondern die Gnade und das Geschenk Gottes. Auch die Auferweckung von Toten ist dann möglich."

"Ich vertrete kein einseitiges Wohlstandsevangelium"
Zum Vorwurf, er vertrete ein Wohlstandsevangelium, sagte der Theologe: "Ich habe noch nie in meinem Leben ein einseitiges Wohlstandsevangelium vertreten." Für auschließlich materiellen Reichtum gebe es in der Bibel keine Verheißung. Gott könne für einen Christen Überfluss wie auch Mangel vorsehen. "Es muss nicht jeder Christ einen Mercedes fahren und ein Haus mit Swimmingpool haben. Ich habe beides nicht", so Wenz. Zur Frage, ob jeder Christ die Gabe der Zungenrede haben sollte, sagte er: "Ich rate dringend dazu, sich nach der Gabe der Sprachenrede auszustrecken. Wer diese Gabe nicht hat, dem fehlt ein wichtiges Medium, sich selbst zu erbauen." Wenz plädiert ferner für Gemeindezucht. Wenn etwa jemand seine Frau schlage, werde er in der Biblischen Glaubensgemeinde ermahnt und - falls er damit nicht aufhöre - ausgeschlossen. "Ohne Ausschlüsse gibt es kein biblisches Gemeindeleben", so Wenz.

Jesus will die Einheit von Charismatikern und Pietisten
Er plädiert ferner für eine Einheit von Pietisten und Charismatikern: "Das ist der Wunsch Jesu." Gott lasse sich nicht aufhalten. Die Zeiten einer "kirchlichen Blockadepolitik" gegenüber charismatischen Christen seien vorbei. Wenz zufolge fehlt manchen Kritikern der charismatischen Bewegung eine "Theologie des Heiligen Geistes". Das Wirken des Heiligen Geistes werde zwar in der Theorie bejaht, "aber in der Praxis von einigen Pietisten komplett geleugnet". Bei jungen Christen gebe es diese Berührungsängste "Gott sei Dank" nicht mehr. Unter der Leitung von Wenz wuchs die Biblische Glaubensgemeinde innerhalb von 22 Jahren von 40 auf 2.800 erwachsene Mitglieder. Vor drei Jahren wurde sie in die Evangelische Allianz in Stuttgart aufgenommen.


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