Man muss gewiss nicht mit jedem hier genannten Punkt konform gehen, denke ich. Darauf kommt es auch gar nicht an, denn es sind nur Einzelerkenntnisse - Stückwerk. Worauf es jedoch tatsächlich ankommt, ist die Rückbesinnung auf die Autorität der Bibel als souveränes Wort Gottes (Birgit B. Eichberger)
"Schluss mit evangelisch?"
9. bis 11. März im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen
"Vollmächtige Verkündigung" ist Mangelware
Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea,
W a l s r o d e (idea) Die evangelischen Kirchen verlieren geistliche Ausstrahlungskraft, weil es an der Verkündigung in den Gemeinden hapert. Dieser Ansicht ist der stellvertretende Vorsitzende des evangelikalen Gemeindehilfsbunds, Pastor Jens Motschmann (Bremen).
Der stellvertretende Vorsitzende des evangelikalen Gemeindehilfsbunds, Pastor Jens Motschmann. | Die Pfarrerschaft sei in der Ausbildung durch modernistische Theologien geprägt worden, die die biblischen Grundwahrheiten weithin in Frage stellten, etwa die leibhaftige Auferstehung Jesu Christi. Das verhindere eine "vollmächtige Verkündigung", sagte Motschmann auf einem Kongress des Gemeindehilfsbundes, der vom 9. bis 11. März im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) stattfand. Das Treffen stand unter der Frage "Schluss mit evangelisch?" Motschmann zufolge sind viele Pfarrer als Folge ihrer Ausbildung nicht von den biblischen Inhalten überzeugt, über die sie predigen. Eine "verdünnte Verkündigung" führe zu leeren Kirchen. Deshalb setzten Pfarrer häufig den |
Wohin soll die Ökumene führen?
Die an der Universität Gießen lehrende Kirchenhistorikerin Prof. Athina Lexutt ging in einem Vortrag auf die evangelisch-katholische Ökumene ein. Ein Hauptproblem des Gesprächs in den vergangenen Jahrzehnten habe darin bestanden, dass nie richtig klar gewesen sei, wohin der Dialog führen solle - zu einer Kirchengemeinschaft, zu einem "schiedlich-friedlichen Mit- oder Nebeneinander" oder zu einer versöhnten Verschiedenheit? Nach Meinung der Professorin ist nur eine versöhnte Verschiedenheit möglich: "Es wäre redlich, das so zu benennen." Die erstrebte Einigkeit bestehe längst in der "Gemeinschaft der Heiligen", die die Christen im Gottesdienst bekennen. Lexutt: "Es wäre natürlich schön, wenn sie in ein sichtbares Zeichen münden würde: in die Abendmahlsgemeinschaft."
Luther war kein Fundamentalist
Die Kirchenhistorikerin verneinte eine Anfrage aus der Zuhörerschaft, ob Luther ein Fundamentalist gewesen sei. Der Reformator habe sich "nicht hermetisch abgeriegelt", sondern sei zum Dialog bereit gewesen. Lexutt wies in diesem Zusammenhang die in römisch-katholischen Kreisen aufgestellte Behauptung zurück, dass Luther die Kirche gespalten habe. Dies sei vielmehr der damalige Papst gewesen, weil er den Reformator gebannt habe.
Feminismus ist in der Kirche auf dem Vormarsch
Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea
W a l s r o d e (idea) Einen zunehmenden Einfluss des Feminismus in der evangelischen Kirche beklagt der evangelikale Gemeindehilfsbund. Zahlreiche Schlüsselpositionen seien von feministischen Theologinnen und Theologen besetzt.
Auch die "Bibel in gerechter Sprache" sei eine Folge dieser Entwicklung, sagte der Vorsitzende des Bundes, Pfarrer Joachim Cochlovius (Walsrode), auf einem Kongress, den seine Organisation vom 9. bis 11. März im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) veranstaltet. In der "Bibel in gerechter Sprache" übernehme der Feminismus die "Deutungshoheit" über die Auslegung der Bibel und verändere den Bibeltext eigenmächtig. So werde die Selbstoffenbarung Gottes als Vater durch diese feministische Bibelübertragung zerstört. Cochlovius zufolge unterstützen leitende Gremien in acht Landeskirchen das Projekt. Er befürchtet, dass die "Bibel in gerechter Sprache" bald in Gottesdiensten Einzug hält. Dies lasse die große Zahl landeskirchlicher Frauenwerke und Kirchengemeinden vermuten, die auf der Förderliste des Projekts stehen.
Grund des Übels: historisch-kritische Bibelauslegung
Als Ursache für diese und andere Fehlentwicklungen in der evangelischen Kirche sieht der Theologe die historisch-kritische Bibelauslegung. Sie sei seit über 50 Jahren die vorherrschende Auslegungsmethode in der EKD. Diese Methode unterwerfe die Heilige Schrift dem vom Zeitgeist abhängigen Denken des Menschen. Die Folgen seien verheerend: "Neuzeitliche Ideen, Ideologien und gesellschaftliche Trends setzen biblische Weisungen außer Kraft." Als Beispiele nannte Cochlovius unter anderem die Frauenordination, die langfristig zu einer Feminisierung der Kirche führe, und die Zulassung der Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften in zahlreichen Landeskirchen.
Wie die Kirche wieder aufblüht
Er forderte eine kirchliche Abkehr von der historisch-kritischen Bibelauslegung. Wenn die Autorität der Heiligen Schrift neu erkannt und ernstgenommen werde, werde das Wort Gottes Menschen zum Glauben führen, geistlich träge gewordene Christen erwecken und Gemeinden im Glauben festigen. Cochlovius: "Dann wird die evangelische Kirche wieder geistlich aufblühen." Der Gemeindehilfsbund wurde 1992 vom Gründer und langjährigen Leiter des Rüstzentrums, Pastor Heinrich Kemner (1903-1993) ins Leben gerufen. Die über 500 Mitglieder zählende Organisation will Christen, "die durch nicht schriftgemäßes kirchliches Handeln" angefochten werden, durch Seelsorge und theologische Orientierung beistehen.