Christen strömen scharenweise
Israel zum Trost
von Ryan Jones, den englischen Ausgabe von israel heute, Israel Today, 15. Oktober 2007
Obwohl einige eingefleischte Religiöse ihr Bestes gaben, die christlichen Besucher als missionarische Gefahr dastehen zu lassen, war die eindeutige Mehrheit der Israelis in der Tat angetan und getröstet, egal ob durch direkte Kontakte mit den Pilgern oder durch das tägliche Geschehen, von dem in den Abendnachrichten berichtet wurde.
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Tausende Christen kamen wie jeden Herbst nach Jerusalem, um ihre Solidarität mit Israel zu bekunden und in Erwartung des prophezeiten messianischen Zeitalters, wo sich alle Nationen zur Feier des Sukkot versammeln werden, dem eine Woche dauernden biblischen Laubhüttenfest (Sacharja 14,16). Drei in Jerusalem ansässige Missionsdienste waren Gastgeber für die Pilger bei Veranstaltungen mit ähnlichem Fokus, jedoch jeweils anders ausgerichtet. |
Mit geschätzten 6,000 Teilnehmern war die Konferenz der Internationalen Christlichen Botschaft im Jerusalemer Tagungszentrum bei weitem die größte Veranstaltung. Es ist in der Tat die größte Touristenveranstaltung des Jahres in Israel. Das "Fest" war von fantastischen Musikproduktionen und Ansprachen von israelischen Offiziellen gekennzeichnet, einschließlich dem Minister für Tourismus, Yitzhak Aharonovitch und dem Nationalmitglied der Knesset, Benny Elon.
Obwohl ein orthodoxer Rabbiner, widersetzte sich Elon dem Verbot des israelischen Oberrabbiners, an den christlichen Veranstaltungen während des Sukkot wegen angeblicher "missionarischer" Tätigkeiten teilzunehmen. Er dankte den Zuhörern sogar dafür, dass sie "Botschafter Israels" seien.
"Geht und erzählt in der ganzen Welt die wahre Geschichte," sagte Elon, "dass wir hier sind, weil es zwischen dem Gott Israels und uns einen Bund gibt und es ist ein ewiger Bund."
Auf der anderen Stadtseite, im Kibbutz Ramat Rachel, bereitete Vision für Israel für viele israelische Gläubige einen freien Ort der Begegnung mit verschiedenen jüdischen Geschmacksrichtungen. Vision for Israel ist ein Dienst, der von den bekannten messianischen Musikern Barry und Batya Segal geleitet wird.
Im Gegensatz zu den Innenveranstaltungen der beiden anderen Dienste, hatte sich das Internationale Christliche Zionistenzentrum (ICZC) entschlossen, den Israelis dort zu begegnen, wo sie am meisten verletzt sind und wo ihr biblisches Erbe unter der größten Bedrohung steht.
Von der unter Raketenbeschuss stehenden Stadt Sderot im Süden und dem säkularen Tel Aviv bis hin zu den gefährdeten Siedlungen in Samaria, brach das ICZC mit Jesaja 40,1 als Motto auf: "Tröstet, tröstet mein Volk!"
In Sderot, das in den letzten fünf Jahren von tausenden palästinensischen Raketen aus dem benachbarten Gaza getroffen worden war, staunten die örtlichen Bewohner nicht schlecht, als der Buskonvoi in die Stadt einfuhr und hunderte begeisterte Israel-liebende Christen ausstiegen.
"Jetzt sind wir Kämpfer," erklärte der Leiter des ICZC, Jan Willem van der Hoeven. "Wir sitzen nicht mehr nur in unseren Sitzen während unserer Konferenzen, sondern wir sind gekommen, um ganz reell für Sderot einzustehen und um Gottes Segen und Schutz für Sderot zu beten."
Diese Gestik wurde sehr gut angenommen. Während sie durch die Straßen marschierten, wurden die Christen von dankbaren Polizisten, hupenden und jubelnden Autofahrern und weinenden Müttern begrüßt, die aus ihren Häusern kamen und dem Gewühl von Fremden beiwohnten, die den Eindruck machten, als seien sie die einzigen Menschen in der Welt, die sich um sie und ihre Kinder kümmerten.
Am anderen Ende des Spektrums war der Empfang der Gruppe in Tel Aviv eher gemischt. Die mediterrane Küstenstadt ist eine Welt für sich selbst, in der die Bewohner sich oft von den Gefahren anderer Landesteile isoliert fühlen. Sie ist ebenso eine Bastion von Weltlichkeit, in der der Glaube nicht immer gut angenommen oder ernstgenommen wird. Während viele die flaggenschwingenden, singenden Christen mit einem Anflug von Hohn begrüßten, waren mindestens genauso viele sichtlich angerührt.
"Ich sehe das und ich weiß, dass wir nicht allein sind," erzählte eine Anwohnerin namens Eva Israel Today. "Da gibt es sein Volk, das uns beisteht. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wieviel mir das bedeutet."
Das ICZC besuchte ebenfalls die gefährdeten Siedlungen in Samaria, in den Golanhöhen und in den schwelenden Regionen an der Nordgrenze. In Jerusalem wurde ein lebhafter Lobpreisgottesdienst auf den antiken Stufen des Südhangs des Tempelberges veranstaltetet, sehr zum Verduss islamischer Behörden an der Al Aksa Moschee.
Obwohl einige eingefleischte Religiöse ihr Bestes gaben, die christlichen Besucher als missionarische Gefahr dastehen zu lassen, war die eindeutige Mehrheit der Israelis in der Tat angetan und getröstet, egal ob durch direkte Kontakte zu den Pilgern oder durch das tägliche Geschehen, von dem in den Abendnachrichten berichtet wurde.