Udo Ulfkotte:
"Das ist vorauseilender Gehorsam
gegenüber dem Islam"

von Andreas Dippel, Christliches Medienmagazin pro, 22.03.2007


Eine Richterin am Frankfurter Amtsgericht hat unter Berufung auf den Koran den Scheidungsantrag einer aus Marokko stammenden Deutschen abgelehnt. Denn der Koran gestatte es einem Muslim, seine "ungehorsame" Ehefrau zu schlagen. Die Empörung über diese Entscheidung ist groß, Politiker beinahe aller Fraktionen kritisierten die Richterin. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla etwa sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn der Koran über das deutsche Grundgesetz gestellt wird, dann kann ich nur sagen: Gute Nacht, Deutschland."

Wir haben mit dem Islam- und Terrorexperten Udo Ulfkotte über das Urteil gesprochen.

pro: Herr Ulfkotte, eine Richterin am Frankfurter Amtsgericht hat unter Berufung auf den Koran den Scheidungsantrag einer aus Marokko stammenden Deutschen abgelehnt. Ihre Begründung: Der Koran gestattet es einem Muslim, seine "ungehorsame" Ehefrau zu schlagen. Ein Einzelfall?

Ulfkotte: Nein, bestimmt nicht. Das Urteil ist ein typisches Beispiel dafür, dass der vorauseilende Gehorsam gegenüber dem Islam in Deutschland inzwischen sehr weit verbreitet ist und auch das Rechtssystem und unser Rechtsempfinden erfasst hat. Wir sind dabei, unsere christlich-jüdischen Werte aufzugeben und machen uns zunehmend Gedanken darüber, wie wir uns einem anderen Kulturkreis öffnen können. Das ist falsch verstandene Toleranz, das ist im Gegenteil die Tendenz zur Intoleranz.

Muslime üben immer größeren öffentlichen Druck aus
pro: Wie aber kommt eine Richterin zu der Auffassung, den Koran über das deutsche Rechtssystem zu stellen?

Ulfkotte: Grund dafür ist der öffentliche Druck. Denken Sie nur an die Reaktionen von Politikern, darunter auch Bundeskanzlerin Merkel, auf dem Höhepunkt des dänischen Karikaturenstreites. Es wurde größtes Verständnis für Muslime und ihre Reaktionen in der Öffentlichkeit geäußert. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass in Europa die Presse- und Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter ist. Mich wundert es daher nicht, dass jetzt selbst eine Richterin dem öffentlichen Druck von Muslimen nachgibt.

pro: Ist das Urteil der Frankfurter Richterin ein Beispiel für die schleichende Islamisierung, vor der Sie und andere Islamwissenschaftler seit vielen Jahren warnen?

Ulfkotte: Definitiv. Ich bekomme etwa immer mehr Mitteilungen von Mitarbeitern von Ordnungsämtern in Deutschland, die dazu angehalten werden, bei Verkehrsverstößen von Muslimen wegzuschauen. Falschparker vor Moscheen sollen nicht belangt werden, heißt es da. Ähnliche Anweisungen gibt es für Besucher von christlichen Gottesdiensten nicht.

"Politiker müssen christlich-jüdische Werte vertreten"
pro: Wie sollen Politiker auf dieses Urteil reagieren?

Ulfkotte: Sie sollten deutlich machen, dass wir, anstatt weiter auf den Islam zuzugehen, uns unserer christlich-abendländischen Werte besinnen und diese im Sinne einer positiven Leitkultur vertreten. Genau das verkörpert meiner Ansicht nach auch den Bürgerwillen.

pro: Selbst die Feministin Alice Schwarzer gibt Ihren Befürchtungen recht. In einem Interview mit "Spiegel Online" sagt sie, dass "unser Rechtssystem von islamistischen Kräften unterwandert" sei. Eine Richterin, die Urteile im Namen der Sharia fälle, habe an deutschen Gerichten nichts zu suchen, so Alice Schwarzer.

Ulfkotte: Wir haben an diesem Punkt eindeutig die gleiche Auffassung. Ich kann aber dennoch nicht verstehen, dass gerade Politiker und Angehörige linksgerichteter Parteien und Verbände in der Frage der Frauenrechte, die bei dem Urteil der Frankfurter Richterin ebenfalls eine große Rolle spielen, nicht ebenfalls laut protestieren. Auch das wäre jetzt mehr als angebracht.

pro: Herr Ulfkotte, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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