England:
Streit um Yoga in Kirchen
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 09.09.2007


T a u n t o n (idea) – Um Yoga ist zwischen Christen und Hindus in Großbritannien ein heftiger Streit entbrannt, der vor Gericht enden könnte. Eine Baptistengemeinde und eine anglikanische Kirche in Taunton (Südwestengland) haben Yoga-Kurse in ihren Räumen verboten. Die Lehrerin Louise Woodcock hatte die Gemeindesäle angemietet, um Meditations- und Entspannungsübungen für Kleinkinder durchzuführen.

Nachdem die Gemeindeleitungen festgestellt hatten, dass es sich um Yoga handelte, verbannten sie die Kurse aus ihren Räumen. Baptistenpastor Simon Farrar bezeichnete Yoga als "Trug", "falsche Philosophie" und "unchristlich". Der anglikanische Pfarrer Tim Jones verwies auf die hinduistischen Wurzeln von Yoga. Auch wenn es harmlos oder sogar nützlich erscheine, ermuntere Yoga dazu zu glauben, dass eine Einheit von Körper und Geist mit menschlichen Techniken zu erreichen sei. Das sei nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar.


Hindus: Mittelalterliche Vorurteile
Unter den rund 600.000 Hindus in Großbritannien - meist Einwanderer aus Indien - haben diese Äußerungen Empörung ausgelöst. Anwälte ihrer größten Vereinigung, des Hindu-Rats, prüfen eine Klage wegen Verstoßes gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Danach dürfe man Bürger nicht aus religiösen Gründen die Nutzung öffentlicher Einrichtungen vorenthalten. Der Generalsekretär des Hindu-Rats, Anil Bhanot, hat sich an das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams (London), gewandt. Wie Bhanot der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI sagte, hätten die Pastoren den Hinduismus als "falsche Religion" diskriminiert. Der Yoga-Experte des Hindu-Rats, Amarjeet-Singh Bhamra, zeigte sich sehr enttäuscht darüber, dass "mittelalterlich anmutende Vorurteile" in der Kirche des 21. Jahrhunderts und im multikulturellen Großbritannien aufblühten.


Counter
wegedeslebens.info