Drogen, Alkohol, Gangsta Rap - und wo ist Gott?
Arthur Baricz, Mai 2007


Früher hatte ich keine persönlich Beziehung zu Gott. Ich wusste, dass es Ihn gibt, denn ich hatte schon viel über Ihn als Kind in der Sonntagsschule gehört; vor allem auch durch meine Eltern, die beide bekehrt und getauft sind. Jedoch hatte ich Gott einfach noch nicht in mir erfahren. Ich fragte mich oft, wieso bin ich da, woher komme ich und wohin gehe ich? Wohin geht diese ganze Welt, und wie und wo ist Gott? Ich strengte mich oft an und versuchte, Gott und all diese Fragen mit meinem menschlichen Denken zu begreifen, doch ich merkte, dass alles Menschliche irgendwo Grenzen hat. Dass

Denken und Glauben zwei unterschiedliche Sachen sind, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht und legte die Regeln für mein Leben selbst fest. Ich gab mich nach Erfüllung suchend dieser Welt mit all ihren schön verpackten Lügen hin.

Mit ca. 16 Jahren begann ich Drogen zu nehmen. All meine Freundschaften, die ich als Kind aufgebaut hatte, lösten sich auf und ich lernte neue Leute kennen, die auch alle Drogen nahmen. Irgendwann merkte ich, dass ich in einer anderen Welt gefangen war. Meine Familie machte sich große Sorgen um mich, doch sie konnten keine Brücke zu mir schlagen. Als dann ein 19-jähriger Bekannter an den Folgen des Drogenkonsums starb und einige meiner Freunde mit Heroin anfingen, war ich tief erschüttert. Ich beschloss, mit den Drogen aufzuhören und beendete alle Verbindungen. Ich schaffte es, der Drogenwelt zu entkommen, ich glaube, weil meine Eltern viel für mich beteten.

Inzwischen hatte ich meine Ausbildung trotz allem erfolgreich beendet und auch einen guten Job gefunden. Ich mietete eine Wohnung und kaufte mir ein Auto. Zwar nahm ich keine Drogen mehr, doch jetzt trank ich manchmal viel Alkohol auf Partys mit meinen neuen Freunden. In dieser Zeit wurde mein Suchen nach Gott und dem Sinn meines Lebens immer intensiver. Gleichzeitig identifizierte ich mich mit Gangsta Rap (gewalttätiger Sprachgesang aus den USA) und es wurde wie eine Religion für mich. Ich dachte: "Weil die Welt dir nicht gibt, was du suchst, musst du auch hart sein und niemand soll merken, was für Fragen du hast."

Ich begann mit Bodybuilding und verbrachte vier bis fünf Abende wöchentlich damit. Ich wurde immer überheblicher und sehr egoistisch. Doch je mehr ich mich so entwickelte, desto leerer wurde ich innerlich und auch die inneren Fragen bohrten immer weiter bis zur absoluten Unerträglichkeit. Mein Suchen vertiefte nur noch den Schmerz, sodass ich Mitte September 2005 den tiefsten Punkt meiner Seelenkrise durchschritt. Ab diesem Zeitpunkt war mir alles egal, denn ich hatte erkannt, dass mich nichts würde glücklich machen können. Das Ergebnis war ein Verfall in Depressionen und ich weinte viel. Ich dachte: "Was ist nur mit dir, Arthur? Du warst doch so hart? Wo ist all das nun, an das du so stark geglaubt hast?" Zwei Wochen lang weinte ich jeden Tag. Ich weinte, wenn ich aufstand. Ich weinte, wenn ich zur Arbeit fuhr. Ich weinte, wenn ich wieder zurück nach Hause kam. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und schrie zu Gott: "Bitte nimm das jetzt weg von mir, denn ich halte es nicht mehr aus, bitte nimm all das jetzt weg von mir."

Zwei Tage später saß ich zuhause bei meiner Mutter beim Mittagessen. Sie hatte den ERF eingeschaltet und so ich hörte während des Essens eine Predigt von Werner Gitt. An einer Stelle horchte ich auf: "Und Jesus stand mit all den Menschen, die den Tod des Lazarus beweinten, vor dem Grab von Lazarus. Jesus befahl, den Grabstein wegzurollen und ein starker Leichengeruch drang aus dem Grabesinneren - doch Jesus rief: Lazarus, komm heraus! - Und alle Atome und Teilchen, die sich schon in Luft aufgelöst und den Gestank verursacht hatten, gehorchten Jesus und gingen an ihren Platz zurück und Lazarus wurde wieder lebendig und trat aus dem Grab hervor."

Diese Worte überwältigten mich und ich dachte: Ja, wenn es jemanden gibt, dem sogar die Atome und der Tod, wie auch das Leben gehorchen, der hat die absolute Macht. Ich war tief beeindruckt von Jesus und wollte zu Ihm gehören. Ich lauschte nun weitere zwei Wochen lang jeden Mittag den Predigten von Werner Gitt und sog alle seine Worte auf wie ein Schwamm. Irgendwie war es sehr wohltuend - doch im Alltag angelangt, wurde ich wieder traurig.

Eines Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, hörte ich ein Lied von Popsänger Xavier Naidoo. Ich konnte den Sänger wegen seiner weichen, nachdenklichen Liedtexte normal nicht ausstehen. Doch an diesem Morgen war es anders:

Vielleicht hören sie nicht hin, vielleicht sehen sie nicht gut,
Vielleicht fehlt ihnen der Sinn, oder es fehlt ihnen der Mut.
Vergib mir meine Schuld, dann wenn ich dich seh, so lang
trag ich meine Sünden, wenn ich schlaf und wenn ich geh'.

Ich will keine Versprechen, die mir Menschen geben,
die sie dann wieder brechen, so sind Menschen eben.
Alles was zählt, ist die Verbindung zu dir,
und es wäre mein Ende, wenn ich diese Verbindung verlier."

Als ich diese Sätze hörte, ergriff es mein tiefstes Inneres, denn mir wurde klar, dass der Sänger über mich sang. Ja, ich war jemand, der seine Sünden Tag und Nacht trägt, weil er Jesus noch nicht gesehen hat und diese Last war sehr schwer. Ich hatte keine Verbindung zu Gott, so wie es der Sänger beschrieb. Ich hielt an und betete zu Gott - da auf einmal spürte ich eine bis dahin mir unbekannte, starke, heilende Kraft und eine unbeschreibliche Liebe, wonach ich immer gesucht hatte. Ab diesem Augenblick lernte ich mein Leben neu kennen.

Alles, was ich bisher kannte, war auf einmal anders, ich war wie umprogrammiert und habe mich selbst nicht mehr erkannt. All die Sünden, die ich getan hatte, spulten sich wie ein Film in meinem Kopf ab und ich spürte eine tiefe Reue in mir und bat den Herrn um Vergebung. Von Tag zu Tag wurde ich glücklicher und spürte eine große Liebe in mir. Ich holte meine Bibel heraus, die mir meine Eltern zum 18. Geburtstag geschenkt hatten und begann darin zu lesen. All diese Worte faszinierten mich so sehr und ich konnte nicht aufhören zu lesen und über diese Worte nachzudenken. Ich empfand Liebe für Menschen, egal, ob ich sie kannte oder nicht. Ich stellte mir vor, wie Gott diese Menschen sieht und wie sehr Er sich wünscht, mit ihnen zu sein. Ich erzählte bei jeder Gelegenheit von Gott, denn ich spürte einen Drang, Ihn zu bezeugen.

Eines Tages dann erzählte ich meinen Eltern von meiner Bekehrung. Ich glaube, es verschlug ihnen die Sprache! Inzwischen weiß ich, wie lange meine Eltern für mich gebetet haben und wie sehr sie sich um mich sorgten - es muss für sie eine gewaltige Gebetserhörung gewesen sein. Nun hielt mich nichts mehr auf den Partys mit meinen alten Freunden. Ich warf meine CD-Sammlung mit gewalttätiger Musik weg und begann meinen gesamten Lebensstil zu verändern. Ein wunderbares, befreiendes Gefühl!

Ich war blind für meine Sünden und Jesus heilte mich. Ich war taub für Gottes Wort und Jesus heilte mich. Ich war innerlich wund und Jesus heilte mich. Lob und Preis sei dir für deine endlose Liebe und Gnade, in alle Ewigkeit, Amen.

Im selben Jahr sah ich am Christkindlmarkt in Waldkraiburg einen Stand der Baptistengemeinde. Da lagen verschiedene Bücher über Jesus aus und ich stand wie angenagelt da und konnte nicht wegschauen. Da begann die Frau am Stand mir zu erzählen, dass Jesus Christus für all unsere Sünden gestorben sei. Ich hörte gespannt zu und sog alles in mir auf und war so fasziniert, dass es ganz in meiner Nähe Menschen gab, die auch diese liebende Kraft Jesu in sich trugen! Ich nahm eine Streichhölzer mit, auf der die Adresse dieser Gemeinde stand und nahm mir vor, sie zu besuchen. Im März 2006 war es dann soweit! Der Gottesdienst überwältigte mich mit all seinen Liedern, Gebeten und dem Wort Gottes, sodass ich mir vorkam, als wäre ich schon im Paradies!

Wie Arthurs Mutter diese Jahre erlebt hat, kannst du von ihr selbst erzählt hier lesen.

Counter
wegedeslebens.info