Christ und Zauberei -
wie passt das zusammen?
Diese Frage wird mir fast immer gestellt, wenn ich in christlichen Gemeinden auftrete. Dabei gibt es zwei Personenkreise, die mit unterschiedlicher Motivation fragen. Zum einen sind da die Christen, denen meine Form der Verkündigung neu ist. Sie sind verwirrt, weil ihnen jahrelang beigebracht wurde, dass Zaubern böse sei und wir als Christen die Finger davon lassen sollen. Die Bibel scheint das ja auch zu bestätigen. Im Galaterbrief z.B., wird Zauberei ganz eindeutig als "Frucht des Fleisches" gebrandmarkt und deren Betreiber werden ernsthaft gewarnt: "Wer so etwas tut, wird niemals in das Reich Gottes kommen." (5,21) Also, kein Wunder, dass Informationsbedarf besteht. Und dann gibt es noch diejenigen, zumeist ältere religiöse Menschen, die von vornherein sowieso gegen alle neue Formen sind und ihr Urteil schon gefällt haben. Sie haben ihre Herzen so sehr verhärtet, dass sie an Belehrung nicht interessiert sind und sich mit aller Kraft gegen die Verkündigung des Wortes durch Gospel Magie auflehnen. Die Linie zwischen Glaube und Aberglaube ist bei ihnen verwischt.
Der ersten Gruppe von Fragestellern will ich hier antworten. Grundsätzlich ist es so, dass wir in unserer deutschen Sprache (und auch im Englischen) ein Sprachproblem haben. Was die Bibel eindeutig als Zauberei verbietet, ist nicht dasselbe, was Künstler auf der Bühne vorführen. Für zwei verschiedene Dinge benutzt das Deutsche aber ein und dasselbe Wort. In der Bibel sind okkulte Aktivitäten tabuisiert. Solche Handlungen liegen vor, wenn ein Mensch versucht, in der unsichtbaren Welt Lebenshilfe zu erlangen und sich nicht an Jesus wendet. Die Bibel sagt, dass es dann dort nur noch eine andere Adresse gibt, nämlich die der dunklen Mächte und Dämonen. Sie gaukeln uns Hilfe bei Krankheiten, Zukunftsangst oder bei sonst welchen Problemen vor, aber eigentlich haben sie nichts weiter im Sinn als unser Leben zu zerstören. Gott möchte uns davor bewahren und hat deshalb allen Menschen diese Art von Zauberei strikt untersagt.
Bühnenzauberei ist jedoch etwas ganz anderes. Hier werden zum Zwecke der Unterhaltung und manchmal auch, wie bei Gospel Magie, zur Belehrung Kunststücke vorgeführt, die so aussehen, als könne der Vorführende die Naturgesetze aufheben. In Wirklichkeit geht es aber um optische Täuschungen, bei denen Fingerfertigkeit und psychologische Kenntnisse eine wichtige Rolle spielen. Ein Beispiel dafür finden wir sogar in der Bibel! Im 37. Kapitel des Buches Hesekiel fordert Gott den Propheten auf, zwei Stäbe zu nehmen. Auf den einen Stab soll er die Worte "das Nordreich Israel" und auf den anderen "das Südreich Juda" schreiben. Dann wird Hesekiel angewiesen, die Stäbe in seiner Faust so zu halten, dass sie aussehen als seien sie ein einziger Stab (vv.15ff). Diese Stelle ist meines Wissens das früheste belegte Beispiel von Gospel Magie. Es sieht so aus als ob; die Wirklichkeit ist aber ganz anders. Bei einem Bühnenzauberer sieht es so aus, als hätte er die Zeitung in kleine Stücke gerissen und dann restauriert. Aber ich versichere dem Leser, dass dem so ganz gewiss nicht ist! Interessant ist aber, dass auch Gott in der Bibel sich der optischen Täuschung als Illustration für seine Botschaft bedient.
Das Problem, dass Bühnenzauberei mit okkulter Aktivität verwechselt wird, besteht übrigens nicht in allen Ländern. Als ich bei meiner Tour in Japan 2006 den Christen den Unterschied erklären wollte, stellte sich schnell heraus, dass meine Erklärungen nicht nötig waren. Dort besteht das Problem nicht. Ich habe mich auch darüber gefreut, dass die "Hoffnung für Alle" von 1998 das Wort Zauberei mit "abergläubischen Vertrauen auf übersinnliche Kräfte" treffend übersetzt. Leider sind spätere Ausgaben dann wieder zu "Zauberei" zurückgekehrt.
Hier das Beispiel eines evangelistischen Tricks oder einer "Routine", wie es im Fachjargon heißt:
"Hamartia" (= Zielverfehlung, Sünde)
nicht sehr glücklich macht. Am Schluss nehme ich dann die Büroklammer ab und zeige, dass die Jacke völlig intakt ist. Aufatmen beim Besitzer, Lachen beim Publikum, Applaus!
Der Zuschauer hält seine Jacke ausgebreitet. Meine Aufgabe ist es, mit dem Messer durch die Jacke hindurch zu stechen und die vor der Jacke gehaltene Zielscheibe in der Mitte zu treffen. Den Leuten wird immer ganz anders, wenn ich durch eine nicht mir gehörende Jacke steche und dann noch nicht mal das Ziel treffe...! Eine gute Gelegenheit zu erzählen, wie ich mit meinem Leben schon oft an dem mir von Gott gegebenen Ziel vorbeigerauscht bin! Je nach Art der Veranstaltung kann man dann über die 10 Gebote, Vergebung etc. sprechen. Danach wird die Jacke zunächst einmal mit einer Büroklammer wieder zusammengeheftet, was den Besitzer aber in der Regel
Jesus hat gesagt, dass man falsche Lehrer an ihren Früchten erkennen wird (Matthäus 7,15ff). Mein Leben ist ein offenes Buch, das jeder gern untersuchen kann. Sollte ich an irgendeiner Stelle einer Lehre folgen, die im Widerspruch zur Heiligen Schrift steht, lasse ich mich gern korrigieren. Der Herr Jesus segne Dich!