Wie ist denn das zu verstehen,
Jesus sei der Weg?
© August 2006, Birgit Barandica E.
Wie kann ein Mensch ein Weg sein?
Schau dir doch einmal diese animierte Graphik an:
Es geht los mit "Am Anfang".... "Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde." Vielleicht kennst du diesen Satz noch irgendwie. Am Anfang also siehst du den Menschen und Gott noch auf ein und demselben Boden stehen. Sie waren zusammen, vereint, hatten direkten Kontakt miteinander. Das ist es, was sich so schön "Paradies" nennt. Das Paradies war bzw. ist also nicht bloß ein schöner Garten (das ist es sicherlich auch, aber es ist nicht das Wesentliche daran), sondern das Paradies ist in erster Linie ein Zustand.Nun geht die Graphik in die nächste Sequenz über: "Sünde" bohrt sich durch. Und zwar so dermaßen gravierend, dass, wie man es hier deutlich sieht, sich im Boden zwischen Gott und dem Menschen regelrecht ein unüberwindbarer Abgrund auftut. Jetzt steht Gott auf der einen Seite und der Mensch auf der anderen. Von sich aus hat der Mensch keine Möglichkeit der Rückkehr. Ich bin mir ganz sicher: das hatte der Mensch mit seinem Ungehorsam bestimmt nicht beabsichtigt... Die größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte nahm ihren Lauf...
Was war denn eigentlich passiert? Lass uns des Verständnisses wegen ein wenig zurückgehen: nach seiner Erschaffung hatte Gott dem Menschen im Paradies fast alles erlaubt. Das kannst du im 1. Buch Mose, Kapitel 2 nachlesen. Er hatte eine fast hundertprozentige Freiheit. Das eine Prozent, das ihm nicht erlaubt war, war der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Die Frucht dieses Baumes sollte der Mensch nicht verzehren. Mit dem Verbot ging es Gott nicht darum, dem Menschen etwas Gutes vorzuenthalten oder gar dessen Loyalität zu prüfen (beides hätte ja auch nichts mit vollkommener Liebe zu tun!), sondern Gott wusste, dass diese Frucht dem Menschen nicht bekommt. Das ist tatsächlich vollkommene Liebe! Der Verzehr dieser Frucht hatte Konsequenzen, für die der Mensch nicht ausgerüstet war und die ihn letztendlich sogar umbringen würden. Das Verbot hatte also einfach nur einen pragmatischen Sinn und war eine zeitlang auch überhaupt kein Thema. Der Mensch akzeptierte es ohne einen weiteren Gedanken daran, weil er Gott uneingeschränkt vertraute.
Und genau dieses Vertrauen wurde jetzt von Satan sabotiert. Aus verschiedenen Aussagen der Bibel (Jesaja 14, Hesekiel 28) wissen wir, dass Satan ehemals ein wunderschöner, hochrangiger Engel in Gottes Reich war. Sein damaliger Name "Luzifer" deutet auf seine andere Bezeichnung als Lichtträger, Lichtengel hin. Auch Engel sind Geschöpfe Gottes. Mit ihrem eigenen Willen entschlossen sie sich, dem allmächtigen, liebenden Gott hundertprozentig zu dienen. Luzifer begann jedoch irgendwann zu rebellieren (wogegen weiß keiner, denn bei Gott ging es jedem einfach nur gut) und wollte eine höhere Stellung einnehmen und so sein wie Gott selbst. Das war jedoch ein Ding der Unmöglichkeit und so ließ er sich derart tief in seine Rebellion hineinfallen, dass er irgendwann nur noch hassen konnte. Sein Hass wurde so abgrundtief (merkst du die Parallele, auch wenn es erst einmal nur wie ein Wortspiel klingen mag?), dass Gott seinen Verbleib im Himmel nicht mehr dulden konnte. Es hatten sich überdies bis dahin nämlich schon eine ganze Reihe weiterer Engel Luzifer angeschlossen. Und so wurden sie allesamt des Himmels verwiesen. Fortan konnte er auch seinen Namen nicht mehr tragen (logisch, das Licht Gottes hielt er ja nicht mehr hoch!) und so wurde er zu Satan, dem Widersacher, der seither mit seinen Dämonen (den anderen gefallenen Engeln), sein Unwesen treibt.
Als Gott nun das uns bekannte Universum, die Erde, den Menschen erschuf, sah Satan seine Chance gekommen, sich endgültig an Gott zu rächen. Wenn er das uneingeschränkte Vertrauen des Menschen in Gott brechen könnte, dann würde genau das die Einheit zwischen beiden - Gott und Mensch - unwiderruflich zerstören. Und genau das ist geschehen...
Mit seiner hinterlistigen Frage "Sollte Gott wirklich gesagt haben...?" (1. Mose 3,1) säte Satan Zweifel im Menschen, was diesen zum Ungehorsam führte. Ich denke, du weißt, wie die Sache weiterging: wider besseren Wissens nahm der Mensch von der Frucht und befand sich vom ersten Bissen an auf einer Bewusstseinsebene, die ihm Scham und Angst einflößte, denn er verstand nichts und im selben Moment war auch noch die Verbindung zu Gott abgerissenen. Sie war einfach weg... Ich denke, niemand von uns kann sich auch nur ansatzweise den Schmerz dieser ausweglosen, panischen Verzweiflung vorstellen, die in dem Moment im Menschen vorgegangen sein muss. Er hatte ja bis dahin nur in der Verbindung mit Gott gelebt, kannte nichts anderes. Das ist der Unterschied zu uns heute: wir kennen diese Erfahrung nicht, wir kennen nur das Leben ohne Gott!
Jetzt war der Mensch plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Von seiner Seite her war die ursprüngliche Einheit unwiederbringlich zerstört... Ein unüberbrückbarer Graben hatte sich in jenem Moment zwischen ihm und Gott aufgetan - der Ungehorsam hatte ihn augenblicklich in einen Zustand des permanenten Getrennt-Seins von Gott katapultiert. Das ist der Zustand der Sünde, in den wir Menschen seitdem alle hineingeboren werden. Bis heute können wir mit diesem Zustand nicht umgehen. Für ihn waren wir nie geschaffen. Scham und Angst mit allen daraus folgenden Konsequenzen gehören nicht zum Reich Gottes.
Für ein Leben im Reich Gottes waren wir ursprünglich geschaffen worden und nicht für das Leben außerhalb! Dort aber leben wir seitdem und seither sucht der Mensch nach einem Weg der Rückkehr, der jedoch immer diffuser wird, je mehr wir uns vom Ursprungszustand entfernen (die verschiedenen Religionen und religiösen Erscheinungen, Esoterik, Gnostik, Schamanismus, etc. sind Ausdruck dessen). Er hat ganz einfach keine Möglichkeit aus sich selbst heraus, und so sucht und sucht er immer weiter. Stirbt der Mensch in dem Zustand, dann stirbt er ohne Gott, sprich: er bleibt für immer dort wo er ist - außerhalb von Gottes Bereich. Verstehst du: es hat rein gar nichts mit gutem Charakter oder guten Werken zu tun. Da keine Verbindung zwischen dem Menschen und Gott mehr besteht, kann ihn nichts rüberziehen, egal, wie gut der Charakter oder wie toll das Werk auch sein mögen. Das ist wirklich die Hölle!
Eines sei hier noch erklärend angemerkt: natürlich bedeutet "Zweifel" nicht grundweg die ewige Trennung von Gott! Es gibt ja verschiedene Arten des Zweifels. Wenn er zum Beispiel aufgrund ehrlichen Interesses Fragen nach sich zieht, die irgendwann zu den richtigen Antworten führen, dann ist zweifeln durchaus legitim. Aber zweifeln um des Zweifels willen ist ungesund (und kann zur Verzweiflung führen...), ebenso wie der Zweifel, der tatsächlich zu einem schlechten, manchmal sogar tödlichen Verhalten führen kann. Und genau diese Art Zweifel war es, die den Menschen die Trennung von Gott einbrachte. Es war also nicht Gottes Strafe. Es ist sehr wichtig, dass du diesen Punkt erkennst und verstehst, denn hieraus ergibt sich die Notwendigkeit unserer Erlösung!
Nun aber weiter mit der dritten Sequenz der obigen Graphik:
Noch ehe Satan sich seines Sieges erfreuen konnte, hatte Gott das ganze Dilemma durchschaut und sofort einen Rettungsplan zur Hand: Er selbst würde das Opfer bringen, das nötig war, um jene Einheit zwischen Ihm und dem Menschen wiederherzustellen, was den Menschen aus seinem Sündenzustand herausholt! Das war Ihm die Beziehung zum Menschen wert! Dass Gottes Liebe jedoch so weit gehen würde, damit hatte Satan nun wirklich nicht gerechnet... Der Fluch, von dem er sich ausrechnete, dass er den Menschen treffen würde, weil der ja schließlich ungehorsam gewesen war, traf nun ihn selbst!! Das kannst du in 1. Mose 3,14 nachlesen. Denn Gott wusste sehr genau, dass Satan der Anstifter gewesen war. Der Mensch, vollkommen unfähig, das Opfer zu erbringen, das zur Wiederherstellung des Zerbrochenen nötig war, musste zwar erst einmal die Konsequenzen seines Handelns tragen, aber Gott in Seiner unendlichen Liebe zum Menschen machte ein fantastisches Angebot:Wenn die Zeit reif war, wollte Er selbst zu den Menschen kommen, um stellvertretend für sie das Opfer zu bringen, das nötig war, die Einheit wiederherzustellen: Er würde in Seinem Sohn Jesus, als Mensch von Menschen geboren und doch immer noch Gott selbst, den Tod auf sich nehmen, den der Verzehr jener Frucht des Baumes der Erkenntnis bewirkt hatte. Dieser Tod ist viel mehr als "nur" der natürliche Tod: hier ist der geistliche Tod gemeint, der den Menschen wirklich PERMANENT von Gott trennt! So opferte sich Jesus für uns - für dich und mich, am Kreuz; Er nahm den schlimmsten Tod, den man sich nur denken kann, auf sich, um sämtliche Sünden, Gebrechen, Schmerz, Pein, wirklich ALLES Leiden ALLER Menschen ALLER Zeiten mit sich in den Tod zu reißen. So makaber es oberflächlich gesehen klingen mag, aber genau deswegen zeigt Gottes Liebe zu den Menschen am Kreuz ihren Höhepunkt!
Wie das möglich war, ist ein Geheimnis. Aber in diesem Fall bedeutet "Geheimnis" nicht, dass Gott es vor uns geheimhalten wollte, sondern unser menschlicher Verstand reicht ganz einfach nicht aus, dieses Ausmaß zu begreifen; und so kommt es uns geheimnisvoll vor. Aber es wirkt, wenn wir es annehmen! Es ist wie bei einem Geschenk, das dir jemand macht: etwas Nettes hübsch verpackt - aber wenn du es nicht annimmst, dann gehört es dir nicht wirklich - egal, wie dick dein Name draufsteht! Du hast nur dann etwas davon, wenn du es tatsächlich entgegennimmst!
Genau DIESER Vorgang am Kreuz ist das Geschenk für uns, das uns rettet, wenn wir es annehmen! Es ist ein Geschenk, das Gott unendlich viel gekostet hat: das Leben Seines Sohnes...
Aber jetzt kommt das Genialste: Jesus ist nicht im Tod geblieben, sondern auferstanden! Das heißt, Er lebt - also auch jetzt in dem Moment, wo du das hier liest! Er hat den Tod besiegt und somit Satan! Ist das nicht fantastisch?!! Jesus wartet sehnsüchtig auf dich! Wenn du Sein Geschenk annnimmst, dann entfaltet es seine Wirkung für dich!
"Annehmen" bedeutet in diesem Fall, glauben, dass Jesus dies wirklich für dich getan hat. Darauf vertrauen! Diese Rettung für dich in Anspruch nehmen! Denn das ist die Rettung: wenn du dieses Opfer im Vertrauen (also im Glauben) annimmst, dann ist es so, als würdest du Jesu Hand ergreifen, die Er dir damit hinhält! Es ist ein geistlicher Vorgang; denn es ist ja deine Seele, um die es geht. Das ist es, was Jesus mit der geistlichen Wiedergeburt meint, die Er in Johannes 3,1-18 dem Pharisäer Nikodemus erklärt, was in einen Schlüsselsatz mündet: Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn (Jesus) glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben (Vers 16). Somit ist die Einheit zwischen Gott und dir wieder hergestellt und dieser sonst unüberwindbare Graben ist für dich überwindbar geworden! Im Moment deines natürlichen Todes wirst du dann augenblicklich und endgültig ins Reich Gottes rübergezogen.
Es ist tatsächlich so: dieses Erlösungsopfer von Jesus gilt uns allen. Aber es ist nur für denjenigen wirksam, der es auch annimmt - es ist kein Automatismus.
Nachfolgend sehen wir das Ganze in der grünen Animation noch einmal von einer etwas anderen Perspektive aus. Der Sündenzustand ist deutlich zu erkennen: was immer der Mensch unternimmt, um sich Gott zu nähern (sei es durch Religion, Gut-Sein, Rituale, Glauben an einen Gott, regelmäßigen Kirchgang, Getauft-Sein, etc.) - er schafft es einfach nicht...
Aber Gott, als Schöpfer allen Lebens, gelangt wohin immer Er will! Da Er dem Menschen die Chance geben wollte, wieder in Seinen heilen, gesunden, ewigen Zustand zurückzukehren, kam Er in Gestalt Seines Sohnes Jesus zu uns!
Das Kreuz, ja Er selbst, ist die Brücke, die sicher über diesen ansonsten unüberwindbaren Abgrund führt. Du musst dich nur dazu entscheiden, diesen Weg zu gehen! Ich hoffe, die Graphiken auf dieser Seite verdeutlichen es, ganz besonders die rechte hier drüber: hier kannst du es gut erkennen - einige Menschen sind schon übers Kreuz gegangen und befinden sich jetzt auf der Seite des Lichts, der Seite Gottes; andere sind gerade dabei zu gehen und wieder andere stehen oder gehen sogar abgewandt. Wenn du diesen Schritt also nicht selbst gehst (denn Gott zwingt niemanden!), dann bleibst du im Zustand der Sünde - getrennt von Gott. Solange, bis du es dir noch einmal überlegst und doch über das Kreuz gehst - oder für immer. Denn niemand weiß, wann das persönliche Ende oder das sogenannte Ende der Welt kommt. Dann gibt es keine Entscheidungsmöglichkeit mehr.
Es ist wie überall im Leben: willst du z.B. einen bestimmten Job haben, musst du dich für ihn entscheiden! Du musst dich bewerben und dazu Zeugnisse und Referenzen einreichen, dann musst du geduldig auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch warten, hingehen, gut angezogen und freundlich, und letztendlich den Vertrag unterschreiben. Tust du diese Dinge nicht, bekommst du den Job nicht. Es liegt an dir. Bevor es bei einem Job jedoch zu einem Vertragsabschluss kommt, musst du jede Menge Kriterien erfüllen. Erfüllst du sie nicht, dann ist die Absage spätestens nach dem Vorstellungsgespräch fällig.
Das gibt es bei Gott jedoch nicht: du brauchst keine Kriterien oder Bedingungen zu erfüllen, du brauchst nichts mitzubringen, musst nichts zuerst erreicht oder bereinigt haben. Du musst noch nicht einmal gut angezogen sein, denn du wirst von Gott selbst neu eingekleidet! Das einzig Erforderliche ist dein Wille, also deine Entscheidung, Jesu Hand zu ergreifen. Das ist der Weg! Dann wirst du dein weiteres, ewiges Leben in Einheit mit dem liebenden dreieinigen Gott verbringen, das hier auf Erden schon beginnt! Ist das nicht die beste aller Aussichten?!!!! Somit ist Jesus der Weg! Ohne Ihn gibt es keinen anderen Weg! Vielleicht magst du dir meine Interpretation des Gleichnisses vom verlorenen Sohn durchlesen. Ich denke, sie eröffnet dir noch mehr Aspekte über die Liebe Gottes zu dir.