Jugend der Calvary Chapel in Herborn
auf einem Kurzeinsatz in Mexiko
Bericht von Daniel Gaiswinkler, August 2007



Der Missionstrupp - von links nach rechts:
Edmund + Martha und Gina Coronel, Lea Hofmann, Samantha Barnes, Jackeline Keller, Laura Tackay,
Dominic Kunz, Sebastian Durm, Daniel Gaiswinkler, Katharina Menger, Lena Brandt,
Margot + Ullrich Weitzel, Ralf Lotz, Hannes Petzendörfer


Manchmal führt Gott auf Wegen, die man selbst
nicht für möglich hält...


...und für mich sollte es genau so ein Weg sein, der mich und ein Team von 15 Leuten nach Mexiko entführte!

Die Calvary Chapel Herborn entsendet so gut wie jedes Jahr ein Missionsteam in verschiedene Länder der Welt. 2006 sollte es nach Mexiko gehen. Aber zum damaligen Zeitpunkt war das gar nicht meine Gemeinde - ich bin auf Umwegen zu dieser Gruppe gestoßen. Im Februar 2006 hatte ich aus persönlichen Gründen meine damalige Gemeinde verlassen. Aber Gemeinde ist mir sehr wichtig und so folgte ich einer Einladung meines Freundes und besuchte mit ihm die Calvary Chapel in Herborn. Dort lag eine Liste für den Mexikotrip aus und mein Freund schlug mir vor, mich da einzutragen. Gesagt getan, so eine Missionsreise war auch schon immer mein Traum gewesen.

Im März 2006 starteten dann die Vorbereitungen. Pastor Edmund Coronel legte viel Wert darauf, dass wir uns öfter trafen, um sicherzustellen, dass wir als Team wie eine Familie zusammenwachsen konnten. Die meisten kannten sich schon vom Sehen in der Gemeinde, für mich war jedoch alles Neuland!

Es mussten einige Fragen geklärt werden, wie: wo bekommt man die Mietwagen her für Mexiko, denn die Leihfirmen in den USA verleihen eher ungern Autos für Mexikotrips wegen der schlechten, staubigen Landschaft. Geplant war in Los Angeles zu landen, um dann mit dem Bus 7-8 Stunden nach San Quintin in Mexiko zu fahren. Welche Sachen kauft man wo? Sind Decken und Lebensmittel in den USA günstiger oder kaufen wir diese Sachen lieber in Mexiko selbst?

Wir wollten nämlich unter anderem warme Decken für den bevorstehenden Winter und Reis und Bohnen an die Armen verteilen. Ausserdem, so sagte Edmund, stehen die Mexikaner voll auf Deutschlandsachen wie Kappen, Kulis usw. Da die WM ja in vollen Zügen war, konnten wir noch einige Artikel als Geschenke ergattern.

Viel Zeit und harte, aber auch witzige Arbeit verlangte das Theaterteam. Es sollten 4 Stücke einstudiert werden, die jeder aus der Theatergruppe auswendig kennen musste. Ich durfte die Rolle des Jesus spielen und war auch der einzige Mann im Theaterteam.

Für viele war dieser Trip genauso Neuland wie für mich, manche waren aber auch schon in der Vergangenheit auf Mission gewesen und uns alle verband der Wunsch, Menschen von Jesus zu erzählen.


Am 14.10.2006 war es dann soweit:



Baja California gibt sich ungezähmt und schön, abweisend und doch freundlich. Mexikos Halbinsel im Pazifik ist größer als Italien und zweimal so lang wie Florida. Und doch scheint sie direkt aus der Hand Gottes entsprungen zu sein. Denn Baja ist Abenteuer, Einsamkeit, Hitze und Faszination zugleich. Es ist der eindrucksvollste Beweis dafür, dass die Wüste lebt.

Was auf diesem heißen Fleckchen Erde der Natur seine Existenz abtrotzt, übersteht auch alles andere. Denn Baja California, jene unwegsame Halbinsel südlich der US-amerikanischen Touristenhochburgen Los Angeles und San Diego, wurde anscheinend irgendwie vom Regen ausgespart. Die Folge: Dauersonne. Sie färbt den Himmel in ein dunkles Blau und trocknet alles erbarmungslos aus.

Für Menschen scheint Baja auf den ersten Blick nicht geschaffen zu sein. Noch immer gehört die 1 150 Kilometer lange Halbinsel zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Erde. Zwar liegt die Bevölkerungszahl in den Bundesstaaten Baja California Norte und Baja California Sur bei vier Millio- en Menschen, aber davon leben schon allein zwei Millionen in Tijuana und 140 000 in der Südmetropole La Paz (Bild links). Jahrhundertelang war La Paz das Zentrum der Perlentaucher, doch schon 1936 wurden die Austern von einer rätselhaften Krankheit befallen und starben aus. Heute ist der Tourismus die Einnahmequelle Nummer eins.
Galt die Halbinsel bislang als unbezähmbar, so lockt sie jetzt immer mehr Menschen an. 90 Prozent von ihnen kommen aus den USA. Sie tummeln sich in der zollfreien nördlichen Grenzregion und an der Südspitze zwischen Cabo San Lucas und La Paz. Tijuana hält weltweit den einsamen Rekord von 30 Millionen Grenzüberschreitungen! Hier lassen die Amerikaner ihr Geld in Restaurants, Bars, Nachtclubs und natürlich beim Stierkampf. Und hier treffen zwei Welten aufeinander: die USA und Lateinamerika. Die Hauptstadt Mexicali lässt daran keinen Zweifel: Sie hat zwar
mexikanisches Flair, ist aber mit ihren 800 000 Einwohnern eine moderne Großstadt.


Ein Besuch im Museo del Estado lohnt sich auf alle Fälle. Es gibt Auskunft über Natur, Kultur und Geschichte von Baja California. Besondere Attraktionen aber sind das baskische Ballspiel Jai Alai und natürlich der Stierkampf.
Bild: Ensenada, im Nordwesten von Baja.


Christlich gesehen gilt ganz Mexiko zu 90% als katholisch und gerade deswegen suchte sich die Calvary Chapel Herborn genau dieses Gebiet aus, um einen Missionstrupp zu entsenden.






Zehn Tage voller Action rund um Jesus sollten für unseren Trupp zu einem unvergesslichen Erlebnis werden! Ziel war unsere Partnergemeinde in San Quintin, der Capilla Calvario.

Gleich nach der Ankunft in San Quintin galt unser erster Besuch Basilio Nunez - nur 1,65m groß, aber das wohl größte Energiebündel in ganz Mexiko!

Basilio ist Pastor der Calvary Chapel in San Quintin, die knapp 250 Mitglieder hat. Er ist glücklicher Familienvater von 5 Söhnen, die ihre Talente schon in die Gemeinde einbringen. Einer spielt Schlagzeug und der andere Gitarre!



Das ist die Capilla Calvario

San Quintin ist eine kleine Stadt von 20 bis 30.000 Einwohnern, die weitflächig über die gesamte Stadt verteilt leben. Zur Stadt gehört auch ein lokaler TV-Sender, der für das Missionsteam noch wichtig werden sollte.

Wie jede Stadt, so hat auch San Quintin unter den üblichen Problemen wie Dro- gen, Alkohol und Prostitution zu leiden. Pastor Basilio wusste genau, wo es brennt, plante die Einsätze des Teams und Gott öffnete mehr als nur eine Tür!




Da amerikanische Missionsteams leider nicht an mexikanischen Schulen missionie- ren dürfen, setzten unsere Einsätze ge- nau da an. Eben durch die Tatsache, dass wir ein deutsches Team waren, wurden diese Türen zu Schulen, dem TV-Sender und auch zu einer Universität geöffnet.

Dies war unser erster Besuch einer Schule, wir besuchten mehrere. Anfänglich war es für die Gruppe schon komisch, gerade wegen der sprachlichen Barriere - keiner von uns konnte Spanisch.

Aber Pastor Basilio konnte dem Abhilfe schaffen: er übersetzte, wo es nur nötig war!

Das Team hatte eine gute Stunde, um den Schülern allerhand von Deutschland, der WM und natürlich dem Glauben zu erzählen.



Um erst einmal mit uns warm zu werden, durften die Schüler Fragen stellen, wie z.B. wie fühlt sich der Winter in Deutschland an? Oder wie schnell darf man auf Deutschlands Autobahnen fahren? Geschickt wurde dann umgeleitet auf wichtige Glaubensfragen, um nahtlos mit den Theaterstücken weiterzumachen.




In dem hier gezeigten Stück geht es um einen Menschen, der sein Leben lebt und mit verschiedenen Versuchungen in Berührung kommt. Versuchungen und Probleme, die ja überall auf der Welt gleich sind: Drogen, Alkohol, Geld und käufliche Liebe. Der Mensch probiert alles aus und wird nach und nach von jeder gefangen genommen, was durch die Seile an Armen und Beinen gezeigt werden sollte (Bild etwas weiter unten).



Pastor Basilio erklärte auch noch, falls etwas unklar sein sollte und die Schüler
waren sichtlich beeindruckt von der Botschaft.

Nach den Stücken predigte Edmund Coronel und aufmerksam hörten die Schüler zu, um danach noch einzelne Gespräche mit der Gruppe zu führen.

Es war beeindruckend, wie Gott trotz der sprachlichen Barriere Herzen öffnete und junge Menschen ihr Herz Jesus gaben.




Neben den vielen Schulbesuchen stand auch ein Besuch beim lokalen
TV-Sender an, um der Stadt das Team und seine Mission vorzustellen.


Pastor Basilio hatte die nötigen Kontakte und das Team erledigte den Rest. Mit einem schönen Video aus Deutschland und den Theaterstücken wurden an diesem Abend bis zu 20.000 Leute in San Quintin erreicht


Genügend Feedback erreichte uns als Team auch Tage danach noch, nachdem auch die Zeitung einen Bericht über uns gedruckt hatte. Pastor Edmund hatte schon Sorge, dass seine Schützlinge abheben würden, nachdem sie jetzt TV-Stars in Mexiko geworden waren !!!


Counter
wegedeslebens.info