Kinderheim in Tecate

Als Abschluss des Missionstrips waren noch 2 Tage im Kinderheim in Tecate, nahe der Grenze zu den USA, geplant. Nach einer schönen Fahrt durch halb Niederkalifornien (so heißt die Halbinsel auf Deutsch), kam die Gruppe etwas gestresst, aber doch erleichtert nach 7 Stunden an, um noch einen herrlichen Sonnenuntergang zu genießen (etwas weiter unten).





Pastor Edmund Coronel, der den Leiter des Heims persönlich kennt, ist dessen Einladung gefolgt, um ihm bei der Fertigstellung eines Jugendraumes und Klassenzimmers zu helfen. Tecate liegt keine 45 Minuten von der amerikanischen Grenze entfernt und wird trotzdem von schlimmster Armut beherrscht! Wer schon einmal die Grenze USA/Mexiko überquert hat, kann den Unterschied kaum fassen: auf der einen Seite der Grenze erbärmliche Armut und direkt auf der anderen Seite der Grenze wahnsinniger Reichtum - ziemlich paradox, aber wahr.

Etwas abseits der Stadt liegt das verträumte Kinderheim, wo heimatlose
Straßenkinder ein Zuhause finden können.

In Mexiko ist es an der Tagesordnung, seine Kinder einfach hier auszusetzen, was in diesem Fall noch einigermaßen "gut" erscheint. Allerdings gibt es auch Fälle, wo die Kinder elternlos in der Stadt leben, sich von Müll ernähren und oft vergewaltigt werden.



Die größeren Geschwister (8-10 Jahre alt) müssen auf die kleinen aufpassen (3-7 Jahre)... Die Gruppe war sichtlich geschockt, als der Leiter ihnen diese Informationen über die Kinder gab und doch irgendwie erleichtert, dass ihnen hier im Kinderheim ein gutes Zuhause geboten wird!

Auf der Tagesordnung stand nun für die Frauen unserer Gruppe die Beschäftigung der Kids, was ihnen auch sichtlich gelungen war...

... während wir Männer im Schweiße unseres Angesichts schufteten, um an einem
Tag den Grundstein für einen schönen Jugendraum zu legen!

Mal am Rande: in Mexiko wird kaum Wert auf gerade verpuzte Wände und korrekte Verkabelung gelegt...

... so waren wir Männer mit unserem deutschen Gründlichkeitsdrang mehr als überfordert, alles so zu machen, wie "Mann" es in Deutschland gewohnt ist...! Kein gescheites Werkzeug und kein fehlendes deutsches Fachgeschäft konnten jedoch der Gründlichkeit einen Strich durch die Rechnung machen...

... und so war "Mann" mit dem Gesamtergebnis doch recht zufrieden, zumindest nach mexikanischem Baugeist...


Am Abend luden die mexikanischen Gastgeber noch zu einem Fußballspiel ein, welches leider als größte Niederlage der Geschichte in die Annalen eingehen wird: 10 zu 0... Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass die deutschen Spieler ja schon sichtlich geschwächt durch das Arbeiten am Tag gewesen war...

Bevor die Gruppe am nächsten Tag die Heimreise anbrach, lud Hassan, der Leiter des Heims, die Helfer noch auf eine Morgenandacht bei strahlendem Sonnenschein ein.

Dann hieß es für das Team schweren Herzens abzureisen und die vergangenen zehn Tage, welche aber wie zwei Jahre erlebt wurden, für immer im Herzen zu tragen. Gott hatte Großes durch so ein kleines Team ermöglicht und diese Reise soll euch ermutigen, die ihr das hier lest, auch einmal ein solches Abenteuer mitzumachen! Fast jeder unserer Gruppe wurde durch diese Reise auf seine ganz spezielle Art gesegnet, was über so manch durchlebte Strapaze hinweghalf und sich sogar noch vergrößerte.


Damit hatte Gott wieder einmal klargemacht,
dass sein Evangelium bis ans Ende der Welt gebracht wird!!!


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