Chag HaSukkot
Laubhüttenfest
Birgit Barandica
Oktober 2008


Sukkot beginnt fünf Tage nach Jom Kippur (dem Versöhnungstag) am 15. Tischri, zum Vollmond im September/Oktober, es dauert sieben Tage lang bis zum 21. Tischrei und ist ein ausgemacht fröhliches Fest.

Mit Pessach (dem Passahfest) und Schawuot (dem Wochenfest, Pfingsten) gehört Sukkot zu den drei Wallfahrtsfesten, also denjenigen Festen, die zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen wurden.

Es ist einerseits das Erntefest, an dem Gott für die Ernte gedankt und um Regen gebeten wird, aber hauptsächlich gedenkt man an Sukkot der 40 Jahre in der Wüste: "Und so sollt ihr dem Herrn das Fest halten, sieben Tage lang im Jahr. Das soll eine ewige Ordnung sein für eure [künftigen] Geschlechter, dass ihr dieses im siebten Monat feiert. Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen, damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israels in Laubhütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; ich, der Herr, bin euer Gott. " (3. Mose 23,41-43). Dieses Fest soll also immer gefeiert werden - von allen, die zum Volk Gottes gehören, also auch uns Christen, die wir eingepfropft sind!

Und in 5. Mose 16,13-15 steht noch einmal wunderschön: "Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du [den Ertrag] deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast. Und du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind. Sieben Tage lang sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Fest feiern an dem Ort, den der Herr erwählen wird; denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen im ganzen Ertrag [deiner Ernte] und in jedem Werk deiner Hände; darum sollst du von Herzen fröhlich sein." Dieses Fest gilt also allen im Volk lebenden, sogar den Ausländern! Jeder soll in den Genuss dieses Festes kommen, auch Arbeiter und Angestellte - niemand soll arbeiten müssen, sondern feiern!

An Sukkot erinnert man sich an die 40 Jahre der Wüstenwanderung und daran, dass wir uns auch in diesem Leben auf einer Wanderschaft befinden. Das einzig Beständige ist Gott selbst, der mit Seinem Volk geht, und zu dem wir als nichtjüdische, aber eingepfopfte Gläubige ebenfalls gehören! Die Laubhütte, die Sukka, symbolisiert die temporäre Wohnstätte der Israeliten in der Wüste ebenso wie das Leben, das ja auch nur eine kurze Zeit vor der Ewigkeit ist.

Wir haben die Zusage Jeschuas (Jesus), dass Gott selbst uns beständige Behausungen errichtet: "Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich kommen und euch zu mir holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin" (Johannes 14,2-3): Die Hütte Gottes bei den Menschen, wie es in Offenbarung 21,3 heißt!

Zunächst also der Blick zurück, um uns daran zu erinnern, wie Gott die Israeliten sicher durch die Wüste geführt hat und dann der prophetische Blick nach vorne, in Erwartung der baldigen Wiederkunft des Messias Jeschua! Und selbst, wenn Er wieder hier auf Erden ist, wird das Laubhüttenfest weitergefeiert werden: "Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern" (Sacharja 14,16).

Prophetischer Blick auf die künftige Hochzeit
Laut einem jüdischen Sprichwort ist Rosch HaSchana die Verlobung, Jom Kippur die Besiegelung und Sukkot die Hochzeit in der Beziehung mit Gott. Eine jüdische Hochzeit dauert sieben Tage, die Vermählung findet unter der Chupah statt, einem Zeltdach, oft durch eine Tallit (jüdischer Gebetsschal) dargestellt. So lässt sich im Vorwärtsblick die Laubhütte als jene Chupah und das siebentägige
Laubhüttenfest selbst als die Hochzeitsfeier des Lammes deuten (Offenbarung 19,9): der Bräutigam Jeschua, der Seine Braut (die Gemeinde) zu sich holt! Was für eine außerordentliche, prophetische Parallele...!


Sukkot ist ebenfalls ein Erntefest - die Weinernte - und Jeschua sagte: "Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer bei mir bleibt, so wie ich bei ihm bleibe, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten" (Johannes 15,5)!

Es ist äußerst wahrscheinlich, dass die Zeit um Sukkot das tatsächliche Geburtsdatum Jeschuas ist! Lies detaillierter darüber den Artikel über Weihnachten!

Herrlich, wie Jeschua auch in diesem Fest die vollkommene Erfüllung ist! Als letztes der sieben biblischen Feste ist Sukkot jedoch das einzige Fest, das noch nicht zu seiner Vollendung gekommen ist. Jeschua hat sich stellvertretend für uns geopfert (Pessach), ist durch Seine Aufstehung die Erstlingsfrucht (Chag HaBikurim = Fest der Erstlingsfrüchte), der Heilige Geist kam (Shavuot), wir sind im Buch des Lebens eingeschrieben, uns ist vergeben (Jom Kippur). Das Hochzeitsmahl des Lammes ist das Einzige, was noch aussteht...!

[Sukkot ist der Plural für Sukka = die Laubhütte:]

Die Sukkah ist eine einfache Hütte, die leicht auf- und abgebaut werden kann. Halt ähnlich der, die auf der Wüstenwanderung benutzt wurde. Sie soll den Menschen Schutz und Schatten gewähren, sie aber nicht am Weiterwandern hindern und auch nicht von der Natur abtrennen. So sollen wenigstens drei Wände vorhanden sein, die aus Stangen und Tuch oder Brettern bestehen. Das Dach darf nicht zu dicht belegt sein; es soll Schatten spenden, aber immer noch die Sterne erkennen lassen. Man
bedeckt es mit Pflanzenteilen, Schilf oder Zweigen mit Blättern, nicht mit Brettern.

Sukkot werden in Gärten, Höfen, sogar auf Balkonen aufgebaut.
In diesem Clip kann man sehen, wo sie in Israel überall zu finden sind:




Die Sukka soll groß genug sein, dass man gesellig beisammen sitzen und essen, vielleicht sogar darin schlafen kann (wenn das Klima mitspielt). Befindet man sich in zu kalten Gegenden, werden auch manchmal Gemeindesäle als Sukka dekoriert. Sie soll schön geschmückt sein, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: man dekoriert sie mit Früchten, bunten Girlanden, Fähnchen, die Wände mit schönen Tüchern und die farbig-transparenten Fenster mit Lichterketten. In der Mitte steht ein festlich gedeckter Tisch.

Überall werden besondere Feststräuße gebunden. Sie heißen "Lulav" und bestehen aus einem Palmzweig, drei Myrtenzweigen, zwei Bachweidenzweigen und einer besonderen Zitrusfrucht, dem Etrog. Laut Talmud (jüdisch-rabbinisches Schriftwerk zur Torah), ist der Etrog die verbotene Frucht des Baumes, von der Adam im Paradies genommen hat. Man schwingt diesen Strauß in alle Himmelsrichtungen, wie ein 'Schwingopfer', als Symbol für das Ernteopfer, aber auch für die versöhnte Menschheit, gesammelt von den vier Enden der Erde, die YHWH (Jahweh) gemeinsam preist, als ein neuer Mensch in IHM.
Und Fröhlichkeit ist geboten! In 3. Mose 23.40a heißt es: "Am ersten Tag sammelt ihr schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von Laubbäumen und von Bachpappeln." Das ist dieser Lulav! Der Vers endet folgendermaßen: "Feiert sieben Tage lang ein fröhliches Fest für mich, YHWH, euren Gott." - Alle drei Hauptfeste, an denen man sich in Jerusalem beim Tempel einfinden sollte, sollten von Fröhlichkeit gezeichnet sein!!! Was für ein wunderbarer Gott!

Eine andere Tradition ist das Wasserschöpfen. Es geschah am

letzten Tag des Festes. Dieser Tag wurde bekannt als HoSchana Rabba, 'Großes HaSchana', dem letzten Tag von Sukkot. An diesem Tag brachte der Priester Wasser aus dem Teich Siloah und goss es in den Altar, während er für reichen Regen betete. Dies ist der Tag, von dem wir in Johannes 7,37-38 lesen können: "An dem letzten, dem großen Tag des Festes (Laubhüttenfest) aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen." Dies geschah am letzten Tag von Sukkot.

Auch Jeschua feierte also das Laubhüttenfest (Johannes 7), es war Ihm wichtig. Während Juden Sukkot in Erwartung des ersten Kommens des Messias feiern, begehen messianisch Gläubige das Fest in Erwartung Seiner Wiederkunft als der Löwe von Juda, als König aller Könige, als Herr aller Herren gefeiert! Und dann wird eintreffen, was uns in Sacharja 14,16 prophezeit ist: "Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern." Was bedeutet, dass dieses Fest auch dann gefeiert wird, wenn der Messias wieder hier ist!!!

Ein weiterer Punkt für die ewige Bedeutung des Laubhüttenfestes steht in Offenbarung 21, Verse 3 und 4 steht: "Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."

So deutet Sukkot auf die Zeit des Millenniums hin! Die Hütte Gottes bei den Menschen - der Sohn Gottes kommt zurück und weilt bei Seinem Volk, den Juden und den Nichtjuden!

Diese "Hütte Gottes" ist die Stiftshütte, die im Hebräischen Mischkan heißt (2. Mose 25-27). Wie die Sukkot, wurde auch die Mischkan jedesmal auf- bzw. wieder abgebaut, wenn die Israeliten weiterzogen, bzw. pausierten. Darin wohnte Gott in der Wüste bei den Israeliten, die in ihren Laubhütten um diese Mischkan herum angeordnet siedelten. An diesem Tag wird also die ganze Welt zur Mischkan Gottes werden, und ER wird regieren in alle Ewigkeit! Das wird ein Tag großer
Freude sein für all diejenigen von uns, die die Liebe Jeschuas kennen – beide, Juden und Gläubige aus allen Nationen ...

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Schmini Azeret und
Simchat Tora

Der achte Tag der Sukkot-Feiertage heißt Schmini Azeret und endet am Tag danach mit Simchat Torah, das wörtlich "Torah-Freude" heißt. Die Torahrollen werden aus dem Schrein geholt und dann wird ausgelassen um sie getanzt. Man reicht sie weiter, damit jeder einmal die "Gesetzesfreude" in Armen halten kann.


Simchat Torah wird auch in messianischen Gemeinden gefeiert!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Juden freuen sich über göttliche Lehre
entnommen aus israelnetz, Johannes Gerloff, 29.09.2010

Am Abend des letzten Laubhüttenfesttages beginnt mit Sonnenuntergang das Fest "Schmini Atzeret", der "achte Tag der Versammlung" (3. Mose 23,36). Nach jüdischer Zeitrechnung fällt dieser Tag auf den 22. Tag des Monats Tischri. Obwohl dieser Tag direkt auf Sukkot folgt, ist er doch ein eigenständiger Feiertag, für den das Gebot, in Laubhütten zu sitzen, nicht mehr gilt, und an dem auch der Strauß der "vier Arten" nicht getragen wird.

Simchat Torah, das Fest der Freude über die Torah, ist übrigens kein Fest, das in der Bibel geboten wurde. Die Zusammenlegung mit dem auf das Laubhüttenfest folgenden Schmini Atzeret wurde erst im 17. Jahrhundert endgültig festgelegt.

Die Synagogengottesdienste folgen einem "Bibelleseplan", der einmal im Jahr durch die gesamte Torah, die fünf Bücher Mose, führt. Dazu wurde die Torah in 54 Wochenabschnitte, die so genannten "Paraschot HaSchawua" (Wochenlesungen; Parascha in der Einzahl) eingeteilt. An Schmini Atzeret schließt sich dieser Kreis: Der letzte Abschnitt des 5. Buches Mose wird gelesen und gleich darauf der erste Abschnitt aus dem 1. Buch Mose.

Den letzten Abschnitt der Torah vorzulesen, ist eine besondere Ehre. Wem sie zuteil wird, der wird zum "Bräutigam der Torah". Wer dann die ersten Worte der Heiligen Schrift - "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde..." - lesen darf, wird zum "Bräutigam des Anfangs". Dadurch kommt auch zum Ausdruck, dass die Beziehung eines Juden zur Torah nicht erblich ist. Immer wieder neu muss sich der gläubige Jude dem Wort Gottes "anverloben".

Messianisch Gläubige feiern die Torah
Aus Freude darüber, dass Gott seinem Volk die Torah, sein Wort, anvertraut hat, holen traditionelle Juden und messianisch Gläubige am Vorabend dieses Festes alle Torah-Rollen aus dem Torahschrein ihrer Synagogengemeinde. Mit den kostbaren Torahrollen im Arm tanzen und singen sie in langen Prozessionen in der Synagoge. Dieses Freudenfest kann sich über mehrere Stunden ausdehnen; manchmal wird es auf der Straße fortgesetzt. Deshalb ist dieser Tag auch als "Freudenfest der Torah", "Simchat Torah", bekannt. Zu Ehren der Torah soll es, so die Bestimmung der jüdischen Weisen, auch ein Festmahl geben.

Und dazu können wir uns an Johannes 1,1 erinnern: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott." Das Wort war Gott - also Jeschua (Jesus)! Jeschua ist die Torah!!

Bibeltexte: 3. Mose 23,34-35;39-43; 4. Mose 29,12-39; 5. Mose 16,13-17

Counter
wegedeslebens.info