Sieben Wochen nach Pessach:
Schawuot,
das Wochenfest - Pfingsten!
Birgit Barandica, April 2009

Worauf bezieht sich das Fest?
"Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Schabbat
(innerhalb der Pessachwoche), da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben volle Wochen. Bis zu dem Tag nach dem siebenten Schabbat, nämlich fünfzig Tage (49 Tage + einer), sollt ihr zählen und dann ein neues Speiseopfer dem HERRN opfern," (3. Mose 23,15-16).


"Danach sollt ihr zählen..." - das galt vom Fest der Erstlingsfrüchte, dem Tag nach dem Schabbat, der auf das Pessach-Seder folgte (also dem Auferstehungsfest). Da beginnt das Zählen der fünfzig Tage: die Omer-Zählung. Sie endet laut biblisch-jüdischem Kalender am 6. Siwan, an Schawuot - es ist der eigentliche Abschluss von Pessach und das zweite von den 3 Pilgerfesten. Ebenso ist es das zweite von 3 Erntefesten. Diesmal geht es um den Weizen. Das Getreide darf nicht verwendet werden, bevor nicht die Erstlingsgarbe dem Allmächtigen geopfert wurde, als Dank für Seine Versorgung. Doch ist Schawuot weit mehr als "nur" ein Erntefest!

Die biblischen Feste richten sich jeweils nach dem biblischen Mondkalender. Demnach ist das Fest unbeweglich, denn es richtet sich grundsätzlich nach Pessach. Da wir jedoch seit dem 16. Jahrhundert den gregorianischen Sonnenkalender benutzen (eine Änderung, die mit Kaiser Konstantin ihren Anfang nahm), kommt es zu zeitlichen Verschiebungen. So feiern wir dieses Jahr (2017) gemeinsam mit dem christlichen Pfingsten..

Doch eigentlich müssten diese beiden Feste immer zusammengefeiert werden, denn beide sind ein und dasselbe Fest ("Shavuot" in der internationalen Schreibweise), wie wir nachfolgend noch sehen werden! Der erste Tag der Omer-Zählung ist am Fest der Erstlingsfrüchte, das gleichzeitig auch die Auferstehung Jeschuas ist ("als Erstling unter denen, die entschlafen sind", 1. Korinther 15,20). Es ist der erste Wochentag und somit ein Sonntag ("vom Tag nach dem Schabbat"). Das ist der Tag, an dem Gott anordnete, mit der Omerzählung zu beginnen (siehe Bibelvers ganz oben am Kapitelanfang). Eine ausführlichere Beschreibung darüber, wie die Trennung dieser Feste zustande kam, findet sich im Artikel "Eindringlichkeit dieser Zeit".


Erntefest - Versorgung des Leiblichen
"Sieben Wochen nach Beginn der Getreideernte sollt ihr zur Ehre des Herrn, eures Gottes, das Wochenfest feiern. Opfert ihm, soviel ihr möchtet, je nachdem, wie reich er euch beschenkt hat! Kommt dazu wieder an den Ort, den er auswählt, um dort zu wohnen
(Anm.: bis zum Jahr 70 n.Chr. war das der Tempel in Jerusalem). Feiert in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen, mit euren levitischen Nachbarn, mit den Ausländern und den Waisen und Witwen, die bei euch leben. Denkt daran, dass auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart! Deshalb haltet euch genau an diese Ordnungen!" (5. Mose 16,9-12; Hfa).

Wie gut sind doch die Ordnungen Gottes! Jeder soll die Möglichkeit haben, dieses Fest zu feiern! Es besteht aus mehreren Komponenten: hier geht es zunächst 1) um die leibliche Versorgung. Wir sollen FRÖHLICH feiern, mit der Familie, Verwandten, Freunden, Bekannten, sogar mit den Angestellten, den Armen und Fremden (Ausländern)!

Heutzutage werden Synagogen, Gemeinden und private Häuser festlich mit Blumen, grünen Zweigen und Früchten geschmückt.

In Weiß gekleidet und mit Blumenkränzen ziehen Kinder durch die Straßen, die ebenfalls geschmückt sind!

Offenbarungsfest bzw. Fest der Torahgebung:


Dann geht es um einen weiteren, weit wichtigeren Punkt dieser Feier: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht" (5. Mose 8,3). So ist Schawuot 2) das Fest der Torahgebung - also des Wortes Gottes: man gedenkt des Empfangs der Torah, die Gott dem Volk Israel 50 Tage nach dem Auszug aus Ägytpen am Berg Sinai gegeben hatte (2. Mose 19), wodurch Er sich ihnen offenbarte! Daher liegen symbolisch auch 50 Tage zwischen den beiden Festen.

Nach jüdischer Tradition wird während dieses Festes die ganze Nacht dem Schriftstudium

gewidmet (denke daran: laut biblischem Kalender beginnt der Tag am Vorabend!). Man erinnert sich daran, wie es war, als Gott im Feuer und Beben mit lautem Schall des Schofars auf den Berg Sinai kam und dem Volk Seine Weisungen, die Torah, gab. Das Volk hatte ganz klar die Stimme Gottes gehört und sollte selbst entscheiden, ob sie dem Allmächtigen folgen wollten. Und sie sagten 'Ja!': "Mose ging zurück, rief die Sippenoberhäupter des Volkes zusammen und erzählte ihnen, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Das ganze Volk Israel war sich einig: 'Wir wollen alles tun, was der Herr befiehlt!' Mose überbrachte ihre Entscheidung dem Herrn" (2. Mose 19,7-8). Das war die Geburtsstunde des Judentums!


Der Allmächtige will der Gott aller Menschen sein!
Gleichzeitig wird das Buch Ruth gelesen, denn die bewusste Hinwendung einer Nicht-Jüdin, der Moabiterin Ruth, zum Gott Israels, ist eine "Erstlingsfrucht" unter den vielen Heiden, die in den nachfolgenden Jahrhunderten ihrem Beispiel folgten. Als damals ihre Schwiegermutter Naomi von Moab wieder in ihre Heimat bei Bethlehem zurückkehren wollte, nachdem ihr Mann und ihre beiden Söhne gestorben waren, ließ Ruth sich nicht davon abbringen, Naomi zu begleiten. "Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott"
(Ruth 1,16), sagte sie und Naomi verstand schließlich die Ernsthaftigkeit ihrer geliebten Schwiegertochter.

Gemäß 3. Mose 23, dem Kapitel, in dem Gott all Seine Feste allen Generationen für alle Zeiten (im ganzen neuen Testament steht nichts Gegenteiliges!) vorgibt, sollen an Schawuot unter anderem zwei aus Sauerteig von der ersten Garbe gebackene Brote als Schwingopfer dargebracht werden (zuerst also gebührt der Dank dem, der es hat wachsen lassen!). Sauerteig vermehrt sich und so stehen diese beiden Brote als Sinnbild für Fremde und Juden, die zu einer wachsenden Einheit wurden.

Für Gläubige an Jeschua (Jesus) stehen sie gleichzeitig als Sinnbild für messianische Juden und Nichtjuden, die seit diesem besonderen Schawuot durch den Heiligen Geist zu einer wachsenden Einheit wurden!

Ein erstaunliches Detail findet sich in Folgendem: auf Hebräisch heißen die Zehn Gebote Zehn Worte bzw. Zehnwort (Aseret haDevarim). Diese und eine Reihe weiterer Gebote sind Gottes Weisungen, Seine Torah: die ersten fünf Bücher der Bibel (im Deutschen als 5 Bücher Mose bekannt). Sie sind das Wort Gottes. Laut Johannes 1,1 ist Jeschua dieses Wort... Anders ausgedrückt: Jeschua ist die lebendige Torah!!!

Am Sinai hatte Gott Sein Wort auf zwei Steintafeln geschrieben. Später hatte Er dem Volk durch den Propheten Hesekiel mitteilen lassen, dass Er ihr steinernes Herz (wurde hart durch Götzendienst) durch ein fleischernes Herz (eines, das sich Ihm aus Liebe willig hingibt) ersetzen werde (Hesekiel 11,19). Das geschah an Schawuot, als Er Sein Wort durch den Heiligen Geist in die Herzen der Gläubigen (Hebräer 8,10) schrieb!

Somit ist das Fallen des Heiligen Geistes auf die an Jeschua gläubigen Juden an Schawuot Grund #3 für dieses Fest!

Jeschua ist als erster Auferstandener die Erstlingsfrucht! Inzwischen war Er ja wieder zum Vater zurückgekehrt (Himmelfahrt) und schickte nun, wie in Apostelgeschichte 1,8 versprochen, Seinen Geist zu den Gläubigen, der sie solange bevollmächtigt und lehrt, bis Er wiederkommt! Das Fest hat also mit einer "Geburt der Kirche" nichts zu tun...

In allen biblischen Festen lässt sich ein bestimmtes Muster erkennen: sie bestehen aus drei Teilen. Der jeweils erste Teil ist eine Art Rückschau auf das, was JHWH (Gott) in der Vergangenheit aus Gnade für das Volk getan hat. Bei Pessach geht es beispielsweise um die Errettung aus der Sklaverei in Ägypten. Es war eine Errettung aus purer Liebe und Gnade, denn das Volk hatte nichts dazu getan, es konnte auch nichts dafür tun. Eine lange Zeit, 400 Jahre, hatten sie in Ägypten gelebt, ohne sich viel um Gott zu kümmern. Und doch hat Er sie aus dieser Gefangenschaft befreit! So ist es auch, wenn wir uns Jeschua hingeben: ohne unser Dazutun werden auch wir aus Liebe und Gnade aus der Sklaverei eines Lebens in der Trennung von Gott errettet!

Im zweiten Teil drehen wir uns ein bisschen und sehen auf unsere jeweilige Gegenwart. Oder wie an jenem besonderen Schawuot, auf einen ganz bestimmten Zeitpunkt. Wenn wir uns beispielsweise daran erinnern, wie JHWH den Menschen am Berg Sinai seine Weisungen gegeben hatte, dann erkennen wir u.a., dass Er das nicht vor der Errettung getan hatte, so nach dem Motto: zuerst musst du mir etwas beweisen, du musst Gebote erfüllen und dann werde ich sehen, ob ich dich errette... Nein, die Errettung war ganz ohne unser Dazutun! Aber dann beginnt ja der Weg und für den rüstet der Herr uns zu! So bezieht sich der dritte Teil also auf die Zurüstung: der heilige Geist wurde ausgegossen! Und daher kann dieser zweite Teil auch eine Art Reflektion darüber sein, wo wir jetzt gerade in unserem Leben stehen.

Dann drehen wir uns noch ein Stückchen weiter und schauen in die Zukunft. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes hatte ja ganz sichtbar etwas stattgefunden, nämlich die Bevollmächtigung der Nachfolger Jeschuas, die zum Ziel hat, dass letztendlich immer mehr Menschen "bis ans Ende der Welt" von der guten Nachricht, also dem Wort Gottes erfahren und davon, was Jeschua für uns alle getan hat, in dem Wissen, dass, wenn ein bestimmter (Zeit-)Punkt erreicht ist, Jeschua wiederkommt!

Ein weiterer guter Grund, Shawuot fröhlich mitzufeiern, wie ich finde!!!


Hintergrund-Information:
Das hebräische Wort Schawuot ist der Plural von schawua
(= Woche), daher auch das "Wochenfest" genannt. Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen pentekosté und bedeutet "fünfzigster" (Tag). Es bedeutet also genau dasselbe, egal ob man das oben erwähnte Omer in Wochen zählt oder in Tagen, auf Hebräisch oder auf Koiné-Griechisch. Sogar Gott selbst spricht in Vers 15 (3. Mose 23) von "sieben Wochen" und gleich einen Vers weiter von "50 Tagen"! So zeigt das Omer-Zählen dieselbe fromme Erwartungshaltung, egal in welcher Zählart. Man kann es ein wenig mit dem Adventkalender vergleichen, der in seiner zählenden Erwartung auf Weihnachten zugeht - mit dem Unterschied, dass das Advent-Zählen keine biblische Grundlage hat... (lat. "adventus" = Ankunft; die Adventszeit selbst geht auf Papst Gregor im 7. Jahrhundert zurück).

Es sind also zwei Namen für ein und dasselbe Fest! Tragischerweise wurden sie drei Jahrhunderte später zu zwei verschiedenen Festen gemacht, indem Kaiser Konstantin den Kalender neu berechnen ließ. Er wollte alles Jüdische aus der Bibel entfernen... Schawuot und alle anderen biblischen Feste wurden im jüdischen Kalender belassen und seitdem "jüdische Feste" genannt (obwohl sie ja eigentlich Gottes Feste sind) und "Pfingsten", sowie andere inzwischen neu eingeführte, rein 'christliche' Feste wie Weihnachten und Ostern beispielsweise, in die neue Berechnung, die später zum noch heute gültigen gregorianischen Kalender führte, hineingenommen.

Somit ist in dem uns heute bekannten Pfingstfest die eigentliche, ursprüngliche Bedeutung verloren gegangen, sie ist kaum noch zu erkennen... Man kennt Pfingsten weithin nur als "Geburt der Kirche", was auf diese Weise jedoch nichts mit Gottes Vorgabe in 3. Mose 23 zu tun hat... Man erkennt nicht, wie es zu diesem Fest kam, was dazu geführt hatte. Die Art, wie wir seitdem gelehrt werden, lässt uns denken, dass alles hier begonnen hätte; was davor stattgefunden hatte, wäre für uns heute nicht mehr wichtig... Was für ein folgenschwerer Irrtum!

Schawuot (das ursprüngliche Pfingsten) fand seine messianische Erfüllung in der Ausgießung des Heiligen Geistes und nicht in der "Geburt" einer Kirche! In Apostelgeschichte 1,4-5 wies Jeschua selbst Seine (jüdischen) Jünger an: "Bleibt hier in Jerusalem, bis der Vater euch sendet, was er versprochen hat. Erinnert euch: Ich habe schon mit euch darüber geredet. Johannes hat mit Wasser getauft, doch schon in wenigen Tagen werdet ihr mit dem Heiligen Geist getauft werden" (NL). Und in Vers 8 sagte Er weiter: "Aber wenn der Heilige Geist über euch gekommen ist, werdet ihr seine Kraft empfangen. Dann werdet ihr den Menschen auf der ganzen Welt von mir erzählen - in Jerusalem, in ganz Judäa, in Samarien, ja bis an die Enden der Erde" (NL). Dies sagte Er zu Juden! Erst ab dem Moment sollten die goyim, also die Gläubigen aus den Nationen hinzukommen: sie wurden dann in den Ölbaum Israel eingepfropft (Römer 11,17-24).

All dies sagte Er in Übereinstimmung dessen, was Sein Vater zuvor durch Seinen Propheten in Hesekiel 36,27 angekündigt hatte: "Und ich werde euch meinen Geist geben, damit ihr nach meinem Gesetz lebt und meine Gebote bewahrt und euch danach richtet" (NL).

Und wie der Heilige Geist an diesem Tag fiel (Apostelgeschichte 2)!!! Seither lehrt Er uns nicht bloß, sondern Er bevollmächtigt uns und befähigt uns ebenfalls mit den verschiedensten Gaben in unserer Beziehung zu Gott und untereinander (1. Korinther 12+14) - das sind alle an Jeschua gläubige Menschen: Juden und Nichtjuden!

Es ist eine Parallele zu erkennen zwischen dem Feuer, das damals auf den Berg Sinai fiel und dem Feuer, das an Schawuot in Jerusalem fiel. Beide Male kam Gott zu Seinem Volk herabam Sinai, um ihnen Sein Wort auf zwei Steinplatten zu schreiben (Seine Torah) und in Jerusalem, um durch Seinen Geist Sein Wort in die Herzen der Menschen zu schreiben! Die Gute Nachricht sollte von nun an "bis zu den Enden der Welt" (Apg. 1,8 bezugnehmend auf Psalm 19,5) weitergetragen werden. Hier öffnete sie sich also für die Nichtjuden, aber sie sollte nicht von ihrem jüdischen Ursprung getrennt werden, was später jedoch leider geschah...


Zweites großes Wallfahrtsfest
Schawuot ist nach Pessach das zweite große Wallfahrtsfest der Bibel. Sogar heutzutage pilgern Juden aus der ganzen Welt zu den drei großen Hauptfesten, Pessach, Schawuot und Sukkot
(Laubhüttenfest), nach Jerusalem - auch ohne Tempel. Zusehends werden es auch immer mehr Christen (was ganz besonders am Laubhüttenfest deutlich wird).

So waren damals wegen des Wallfahrtsfestes auch "viele fromme Juden aus aller Welt nach Jerusalem gekommen" (Apostelgeschichte 2,5; Hfa). Die Stadt platzte förmlich aus allen Nähten! Wirklich, Gott weiß genau, was Er tut: vor den Augen Tausender von überall her goss Er Seinen Heiligen Geist auf die Gläubigen aus!!!

Eine so große Demonstration Seiner Selbst hatte es bis dato noch nicht gegeben! Und was für Auswirkungen das hatte! Ein Brausen wie von einem großen Sturm war zu hören und auch zu spüren. Feuer, das jedoch nichts verbrannte, kam herab und war auf den Köpfen der Gläubigen zu sehen (das erinnert an den brennenden Dornenbusch, nicht wahr?!!). Die Jünger begannen in fremden Sprachen zu reden, sodass sie von den ausländischen Juden verstanden wurden, die das alles gar nicht fassen konnten. Es gab verschiedene Manifestationen des Heiligen Geistes, sodass manch einer dachte, die Jünger wären betrunken...! Doch einen klareren Verstand hatten sie bis zu dem Zeitpunkt wohl noch nie gehabt!!!

Petrus, ein bis dahin eher robuster, rauher Mensch, der auch gern mal ins Fettnäpfchen trat, wurde von dem Moment an zu einem großartigen Prediger. Seine erste große Rede hielt er hier in diesem Chaos mit dem Ergebnis, dass allein an diesem Tag, an Schawuot, ca. 3000 Menschen zum Glauben an Jeschua kamen (Apostelgeschichte 2,14-41)! Das muss man sich tatsächlich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen!

Rasch wuchs die Gemeinde an, auch außerhalb Jerusalems und in der damals bekannten Welt, denn die ausländischen Juden trugen die Erfahrungen dieses ganz speziellen Schawuot in ihre jeweilige Heimat zurück, wo sie begeistert davon berichteten und auf diese Weise weitere Menschen zum Glauben führten.

Leider wuchs nicht nur die Zahl der Gläubigen, sondern auch die Zahl derer, die Jeschua ablehnten und Seinen Anhängern den Mund verbieten wollten. Später kam es bis in die heutige Zeit hinein immer wieder zu großen Verfolgungen... und ich meine hier nicht die Christenverfolgung, so schlimm die auch ist, sondern ich beziehe mich hier auf die Verfolgung der Juden, was damals zur unseligen Ersatztheologie führte, von der wir noch heute vielfach geprägt sind und die wiederum den christlichen Antisemitismus entfachte, der in vielen Jahrhunderten über schlimmste Pogrome letztendlich zum unseligen Holocaust führte. Und trotz furchtbarster Erfahrungen aus jüngster Vergangenheit blüht der christliche Antisemitsmus gerade wieder vor unser aller Augen auf... (Ich erinnere noch einmal an den Artikel Eindringlichkeit dieser Zeit.)

So ist Schawuot eine gute Gelegenheit, sich unserer jüdisch-hebräischen Glaubenswurzeln bewusst zu werden und gesundmachende Konsequenzen zu ergreifen!

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Tradition - milchige Speisen
Zu jedem biblisch-jüdischen Fest
(außer Jom Kippur, da es ein Fastenfest ist) gehören traditionsgemäß bestimmte Speisen. So wäre Schawuot ohne Käsekuchen und andere Rezepte aus Milchprodukten undenkbar! Diese Sitte wird ganz unterschiedlich erklärt. Schulkinder lernen, dass das Volk Israel "vorsichtshalber" am Anfang nur Milchspeisen zu sich genommen habe, denn die Torah war noch "ganz neu" und die einzelnen Gesetze daher noch nicht bekannt. Deshalb war auch noch nicht klar, wie die heute penibelst eingehaltene Trennung von Milch und Fleisch im Einzelnen berücksichtigt werden sollte.

Andere sehen die Milchspeisen als Symbol für die Trennung von allem Fleischlichen, die im Zusammenhang mit dem goldenen Kalb vollzogen werden sollte (2. Mose 32). Wer das Hohe Lied Salomos' auf seine Beziehung zum Wort Gottes überträgt, denkt beim Verzehr von Milchspeisen vielleicht an den Satz: "Honig und Milch sind unter deiner Zunge" (Hoheslied 4,11). Wieder andere verweisen darauf, dass der Zahlenwert des hebräischen Wortes "Chalav" (Milch) 40 ist, was eindeutig an die vierzig Tage denken lässt, die Mose auf dem Berg Sinai verbracht hatte und an die 40 Jahre, die die Israeliten durch die Wüste wanderten, bis sie endlich in Kanaan einziehen konnten.

In diesem Sinne:  Chag Schawuot Sameach - ein fröhliches Shavuot!

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